La dolce vita? Euro genießt das süße Leben
12.04.2012, 17:10 Uhr
Italien muss sich wieder teurer refinanzieren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Anspannung ist groß, doch der Tiefschlag von Seiten der italienischen Anleihenauktion bleibt aus. Eine leichte Verstimmung, mehr nicht - und diese ist auch recht schnell verdaut. Der Euro klettert.
Der Euro ist am Donnerstag dank einer gewissen Entspannung in der Schuldenkrise gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte bis auf 1,3188 Dollar und wurde gegen 17.15 Uhr bei 1,3175 Dollar nur unweit des Tageshochs gehandelt. Im Mittagshandel hatte der Euro zeitweise nur 1,3102 Dollar gekostet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3153 (Mittwoch: 1,3131) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7603 (0,7616) Euro.
Konjunktur zählt und zieht
"Die Entspannung an den Anleihemärkten von Italien und Spanien war der Hauptgrund für den Anstieg des Eurokurses", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Die Risikoaufschläge für die Staatsanleihen beider Länder sind den zweiten Tag in Folge merklich gesunken. Zudem gelang es Italien mit mehreren Anleiheauktion, fast die maximal angestrebte Summe einzunehmen. "Die seit Ende März wieder aufgekommene Unsicherheit wegen der Schuldenkrise scheint ihren Boden gefunden zu haben", sagte Rieke.
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten haben dem Devisenmarkt keine nachhaltig neue Richtung gegeben. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung waren überraschend gestiegen und hätten kurzzeitig für Verunsicherung gesorgt. Gleichzeitig war jedoch das US-Handelsbilanzdefizit im Februar deutlich gesunken. Dies dürfte laut Rieke zu einem höheren Wirtschaftswachstum in den USA im ersten Quartal führen.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82470 (0,82595) britische Pfund, 106,54 (106,18) japanische Yen und 1,2027 (1,2011) Schweizer Franken festgelegt.
Quelle: ntv.de, dpa