Spekulationen um Merkel-Rücktritt Euro gerät unter Druck
15.01.2010, 06:30 UhrGerüchte um einen angeblich unmittelbar bevorstehenden Rücktritt der deutschen Bundeskanzlerin sorgen an den asiatischen Devisenmärkten kurzzeitig für helle Aufregung. Auch wenn es offenkundig keinerlei belastbare Anhaltspunkte dafür gibt, bekommt die europäische Gemeinschaftswährung dennoch weiche Knie.
Markt-Gerüchte über einen Rücktritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel haben am Freitag den Euro in Fernost belastet. "Das Gerücht über Merkel hat den Euro tiefer gezogen, aber für mich klingt das wie Blödsinn", sagte ein Händler in Hongkong. Auch andere Händler schenkten dem Gerücht keinen Glauben.
Merkel hatte Medienberichten zufolge am Donnerstag von einem schwierigen Jahr für den Euro gesprochen. Grund dafür sei die Schuldenpolitik einiger Staaten der Euro-Zone, besonders von Griechenland. Die Stellungnahme hatte große Aufmerksamkeit an den Märkten erregt.
Ein Euro wurde mit 1,4416 Dollar bewertet nach 1,4499 Dollar im späten New Yorker Handel. Der Dollar wurde mit 91,06 Yen gehandelt nach 91,20 Yen in den USA. Der Schweizer Franken notierte zum Euro mit 1,4763 und zum Dollar mit 1,0238.
Die Bundesregierung wies die Gerüchte an den fernöstlichen Devisenmärkten über einen Rücktritt Merkels mit Nachdruck zurück. "Die Gerüchte sind absolut frei erfunden", sagte Regierungssprecher Christoph Steegmans. Er reagiere mit Kopfschütteln und Unverständnis.
Die EZB hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,4486 (Mittwoch: 1,4563) Dollar festgesetzt. An diesem Freitag dürften vor allem zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA für Interesse sorgen. Veröffentlicht werden unter anderem Zahlen zur Industrieproduktion und zur Verbraucherstimmung.
Quelle: ntv.de, mmo/rts