Marktberichte

Nach S&P-Warnung Euro gibt Gewinne ab

(Foto: dpa)

Die europäische Gemeinschaftswährung reagiert auf eine skeptische Äußerung der Ratingagentur S&P mit Kursabschlägen. Außerdem kursieren Ängste, dass ein stärkerer Euro die Exportwirtschaft zu stark belasten könnte.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,16

Der Euro ist wieder etwas unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg gegen Mittag bis auf 1,3520 Dollar, fiel dann jedoch auf ein Tagestief bei 1,3433 Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3480 (Dienstag: 1,3438) Dollar festgesetzt.

Auslöser war eine Warnung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Moritz Kraemer, S&P-Chefanalyst für Europa, sagte, die Krisenländer der Eurozone hätten trotz der jüngsten Entspannung an den Finanzmärkten "große Herausforderungen" vor sich. Auch wenn die Äußerung nicht Neues barg, sorgte sie dafür, dass die Gemeinschaftswährung um fast einen halben Cent nachgab.

Unterstützung hatte der Euro zuvor durch besser als erwartet ausgefallene Daten zur Industrieproduktion im Währungsraum erfahren. Zudem sorgte ein Bericht der "Bild"-Zeitung zwischenzeitlich für Bewegung. "Unter den Euro-Staaten und in der EZB herrscht die Sorge, dass eine weitere Aufwertung des Euro die Exportfähigkeit der südeuropäischen Euro-Staaten neu gefährdet", berichtete die Zeitung ohne Quellen zu nennen auf ihrer Internetseite.

Am Vortag hatte erneut die Diskussion um die Wechselkurspolitik den Handel bestimmt. Die G7-Staaten hatten sich in einer Mitteilung zu freien Wechselkursen bekannt. Der Euro war in der Spitze bis auf 1,3475 Dollar geklettert.

Die Aussage von G7-Vertretern, dass die Yen-Abwertung im Fokus stehe, hatte den Euro nur vorübergehend belastet. Dennoch ist von Spannungen auszugehen, nachdem der Yen in den vergangenen Monaten um mehr als 20 Prozent gegen die großen Währungen abgewertet hat. Im Handel ist von der Angst vor einem Währungskrieg die Rede.

Quelle: ntv.de, dpa

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