Marktberichte

Blick in die USA Euro gibt ab

Spekulationen über eine überraschend schnelle Zinserhöhung in den USA bremsen den Euro. Die Gemeinschaftswährung gerät unter deutlichen Abgabedruck.

Etwas mehr Haushaltsdiszipin, bitte!

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(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nach der Veröffentlichung von Daten zur US-Wirtschaftsentwicklung fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,46 US-Dollar und notierte am Abend bei 1,4592 Dollar. "Der Markt fängt an nachzudenken, wann die Zinserhöhung der Fed kommt", sagte HSBC-Trinkaus-Volkswirt Rainer Sartoris.

Auslöser für die wachsende Zuversicht in den USA war ein überraschend starker Anstieg der Einzelhandelsumsätze im November. Sie gelten als wichtiger Indikator für die Entwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft, da diese stärker als etwa in Deutschland vom privaten Verbrauch abhängt. Zu den Zinserhöhungsfantasien trugen auch stärker als erwartet gestiegene Importpreise bei. Sie ließen Händlern zufolge ein wenig Inflationsängste aufkommen. Laut Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer ist es dafür aber noch zu früh. Es sei "noch kein aufkommender Inflationsdruck" auszumachen.

Zur Zuversicht trug auch der überraschend deutliche Anstieg des von der Universität Michigan erhobenen US-Verbrauchervertrauens bei. Es lag im Dezember nach vorläufigen Daten bei 73,4 Prozent, erwartet worden waren nur 68,5 Punkte.

Der Kursrückgang des Euro in Reaktion auf die starken US-Daten wurde als Zeichen gewertet, dass sich am Markt langsam ein anderes Handelsmuster ausbreitet. "Das Spiel, dass starke US-Daten dem Euro nutzen, ist zwar noch nicht vorbei. Aber es hat nachgelassen", sagte Sartoris. Sei Monaten hatte der Dollar wegen seiner Rolle als Weltleitwährung meist von schlechten Nachrichten aus den USA profitiert.

Unterdessen haben Investoren wieder etwas Vertrauen in Griechenland gefasst. "Wir haben etwas Beruhigung gesehen, aber der Markt bleibt in diesem Zusammenhang durch jegliche Nachrichten verwundbar", sagte WestLB-Stratege Michael Leister. Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte am Freitag erklärt, Griechenland könne sich auf seine Partner in der Euro-Zone verlassen. Seine Staatsfinanzen müsse das Land aber in Ordnung bringen. Die als Indikator für die Einschätzung des Ausfallrisikos geltenden Renditeaufschläge (Spreads) auf zehnjährige griechische Staatsanleihen gegenüber der Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit fielen auf 211,5 Basispunkte, nachdem sie Mitte der Woche noch mehr als 250 Basispunkte betragen hatten.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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