China enttäuscht Euro gibt nach
13.04.2012, 10:10 Uhr
Daten aus China lasten auf der Gemeinschaftswährung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Euro hält sich unter der Marke von 1,32 Dollar und bleibt damit unter seinem Vortagesniveau. Für Impulse sorgen zunächst Konjunkturdaten aus China, dann belasten Nachrichten aus Italien die Gemeinschaftswährung.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China setzen den Euro leicht unter Druck. Die schwächer als erwarteten Zahlen zum Wachstum im ersten Quartal hätten die Risikofreude an den Märkten gedämpft und so auch die Gemeinschaftswährung belastet, meinte ein Händler. In den ersten drei Monaten ist das Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent gewachsen - das ist der geringste Anstieg seit fast drei Jahren.
Am Vormittag kostet der Euro 1,3165 US-Dollar und damit weniger als am Vorabend. Im frühen Geschäft war er in Reaktion auf die Daten aus China kurzzeitig bis auf 1,3157 Dollar gefallen, kurz nach Börsenstart in Europa notierte er um 1,3180 Dollar, gab dann aber wieder nach. Grund für diesen Kursrutsch sind offensichtlich Konjunkturdaten aus Italien: Die Industrieproduktion ging im Februar um 0,7 Prozent zurück. Analysten hatten im Vorfeld ein kleines Plus von 0,1 Prozent erwartet. "Die Marktreaktion ist schlüssig: Unerwartet schlechte Makrodaten aus den Schuldenstaaten erhöhen die Risikoaversion", sagt ein Händler.
Im Wochenverlauf hat die Gemeinschaftswährung dennoch deutlich zulegen können - am Montag war ein Tief von 1,3030 Dollar erreicht worden. Einige Experten sehen den Euro trotz der Erholung im bisherigen Wochenverlauf aber weiter unter Druck: Der technische Ausblick habe sich nicht nennenswert geändert, heißt es in einem Ausblick der Landesbank Hessen-Thüringen.
Marktbewegende Fundamentaldaten werden im weiteren Handel kaum erwartet. Die Inflationsdaten und Umfragewerte zum Konsumentenvertrauen aus den USA werden wohl kaum für Aufruhr sorgen, sagt ein Devisenhändler.
Reden vom Präsidenten der New Yorker Fed, William Dudley, und von Notenbankchef Ben Bernanke dürften nach Einschätzung der Commerzbank kaum neue Informationen zu einem viel diskutierten neuen Anleihe-Aufkaufprogramm (QE3) bringen. "QE3 ist nach wie vor eine Option und noch nicht vom Tisch, auch wenn die US-Konjunkturdaten der letzten Wochen und Monate vielversprechend sind", so die Commerzbank.
Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ