Marktberichte

Spanien bei Bonds flexibel Euro gibt nach

Spanien muss der Krise standhalten.

Spanien muss der Krise standhalten.

(Foto: REUTERS)

Mit dem Euro geht es wieder bergab. Nach der Sitzung der US-Notenbank und vor der Auktion in Spanien wächst die Unsicherheit wieder. Vor allem Spanien bereitet Sorgen. Bei seiner jüngsten Anleihenauktion beweist das Land aber Flexibilität. Es nutzt die Gunst der Stunden und emittiert rund 10 Prozent mehr Volumen als geplant.

Nach der Fed-Entscheidung ist der Euro am Donnerstag mit leichten Verlusten in den europäischen Handel gestartet. Die Gemeinschaftswährung notierte mit 1,2680 Dollar unter dem New Yorker Schlussniveau von 1,2705 Dollar.

Spekulationen auf Konjunkturhilfen durch die Fed hatten den Euro am Vortag bis auf 1,2744 Dollar getrieben. "Der Euro hat sich per saldo gut behauptet, konnte von den Aussichten auf eine expansivere US-Geldpolitik aber nicht weiter profitieren", erklärte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg. Die griechische Regierungsbildung und die leichte Entspannung bei den Renditen spanischer und italienischer Anleihen hätten zuvor den Euro gestützt, fügte Wortberg hinzu.

Die Fed hatte am Vorabend eine Verlängerung ihrer Twist-Operation beschlossen, bei der die Notenbank Anleihen mit kurzen Restlaufzeiten gegen solche mit langen Laufzeiten verkauft. "Damit hat sie gezeigt, dass sie auf die jüngst enttäuschenden Arbeitsmarktdaten und die zunehmende Krise im Euro-Raum reagiert", fasste Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann zusammen. "Ich denke, es war eher eine symbolische Maßnahme." Auf eine Neuauflage des Anleihe-Aufkaufprogramms (QE3) hatte die Fed verzichtet.   

Euro-Finanzminister beraten

In Luxemburg beraten am Nachmittag die Finanzminister der Euro-Länder über Spanien und Griechenland, die derzeit größten Krisenherde in der Währungsunion.

Spanien wird womöglich im Lauf des Tages den schon angekündigten Antrag auf Milliardenhilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF für seine Banken stellen. Die Euro-Gruppe hatte Spanien vor kurzem bereits eine Unterstützung von bis zu 100 Mrd. Euro zugesagt.

Die Hoffnung auf mögliche Lösungen zur Überwindung der Eurozone-Schuldenkrise bei den anstehenden EU-Treffen lässt die Rendite für zehnjährige spanische Staatsanleihen wieder stärker unter die Marke von 7 Prozent fallen.

Bei der jüngsten Bondauktion bewies Spanien große Flexibilität. Es nutzte die Gunst der Stunde und nahm den Kapitalmarkt mit einem höheren Volumen in Anspruch genommen als im Vorfeld geplant. Platziert wurden Papiere mit Laufzeiten von zwei, vier  und fünf Jahren im Gesamtumfang von 2,22 Mrd. Euro. Angekündigt waren lediglich 1 bis 2 Mrd. Euro.

Die dabei zu zahlenden Zinsen legten im Vergleich zu den jeweils vorangegangenen Versteigerungen deutlich zu. So stieg die Rendite der fünfjährigen Papiere von 4,960 auf 6,072 Prozent. Dass das Land trotz der höheren Zinsen mehr Schulden machte als geplant, dürfte auch daran gelegen haben, dass das Zinsniveau in den vergangenen Tagen deutlich gesunken war. So rentierten fünfjährige Anleihen in der Vorwoche in der Spitze noch mit 6,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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