Trotz schwachem Ifo Euro hält Stellung
25.09.2007, 12:00 UhrDer Euro hat sich am Dienstag trotz eines eingetrübten Ifo-Geschäftsklimaindex knapp unter der Marke von 1,41 US-Dollar gehalten. Die Gemeinschaftswährung lag zuletzt bei 1,4075 US-Dollar und damit in etwa auf dem Niveau des späten US-Geschäftes.
Der Ifo-Index ist im September auf 104,2 Punkte von 105,8 im August gefallen. Analysten hatten lediglich einen Rückgang auf 105 Punkte vorausgesagt. Dieser vierte Rückgang in Folge sei klar von einer skeptischeren Einschätzung zum weiteren Wirtschaftswachstum geprägt, sagte HSBC-Analyst Thomas Hessler. "Aber offensichtlich wird honoriert, dass die Exporterwartungen trotz des starken Euro noch nicht eingebrochen sind." Das noch immer hohe Niveau des Geschäftsklimaindex lasse zudem ein fortgesetztes Wachstum erwarten, ergänzte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Insofern dürfte die EZB durch die Daten noch nicht gehindert werden, die Zinsen nochmals zu erhöhen." Am Rentenmarkt zogen die Kurse an, was Händler neben dem schwächeren Ifo-Index mit Verlusten am Aktienmarkt und mit technischen Gründen erklärten.
Der richtungsweisende Bund-Future lag 38 Ticks höher bei 112,74 Zählern. Die dem Kontrakt zugrunde liegende zehnjährige Bundesanleihe lag 28 Ticks höher bei 99,40 Zählern und rentierte mit 4,323 Prozent.
Britisches Pfund unter Druck
Zur britischen Währung gewann der US-Dollar an Boden, nachdem die Zeitung "Independent" berichtete, dass der Reservefonds, mit dem die Regierung im Notfall die Verluste geschädigter Bankenkunden ausgleichen will, lediglich 4,4 Mio. Pfund (knapp 6,3 Mio. Euro) betrage. Zum Vergleich zog das Blatt den staatlichen Fonds zum Schutz von Bankenguthaben in den USA heran, der 49 Mrd. US-Dollar (etwa 34,8 Mrd. Euro) schwer sei. Das Pfund Sterling gab um 0,6 Prozent nach auf 2,01 US-Dollar. Als Folge der Liquiditätskrise am US-Kreditmarkt musste zuletzt die fünftgrößte Hypothekengeberin Großbritanniens, die Bank Northern Rock, bei der britischen Zentralbank um Hilfe bitten. Aus Angst vor dem Verlust ihrer Guthaben versuchten daraufhin tausende Kunden ihre Ersparnisse abzuziehen, was das Institut ins Straucheln brachte.
Quelle: ntv.de