Marktberichte

Die Italien-Angst halb verdaut Euro hängt an der 1,40

Broker-Arbeit in Mailand: Der Staatshaushalt ist mindestens ebenso beladen wie der Schreibtisch.

Broker-Arbeit in Mailand: Der Staatshaushalt ist mindestens ebenso beladen wie der Schreibtisch.

(Foto: dpa)

An den Devisenmärkten schwächt sich die steile Abwärtsbewegung des Euro deutlich ab: Gerüchte um eine Stützungsaktion der Europäischen Zentralbank machen die Runde. Die Gemeinschaftswährung kann sich von ihren Tagestiefs weitgehend absetzen.

Der Kurs des Euro hat am Dienstag seine Talfahrt aufgrund der Zuspitzung der Schuldenkrise in der Eurozone deutlich abgebremst. Nach zunächst massiven Kursverlusten mit einem Abrutschen auf den tiefsten Stand seit vier Monaten konnte sich die Gemeinschaftswährung ab dem späten Vormittag wieder fangen und die frühen Verluste eingrenzen. Das Tagestief liegt bei 1,3838 US-Dollar.

Jeder weiß, wo die Probleme liegen: Auch Deutschland und Frankreich sind ohne Schulden.

Jeder weiß, wo die Probleme liegen: Auch Deutschland und Frankreich sind ohne Schulden.

(Foto: dpa)

Im Nachmittagshandel kletterte der Euro - besänftigt von einer reibungslos verlaufenen - wieder bis auf 1,3981 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3975 (Montag: 1,4056) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7156 (0,7114) Euro.

Im frühen Handel hatten noch alarmierende Meldungen über ein mögliches Überschwappen der Griechenland-Krise auf Italien die Anleger in Scharen aus dem Euro getrieben. Im späten Vormittagshandel kam es dann aber zu einer spürbaren Entspannung an den Finanzmärkten. Unter den Anlegern kursierten Gerüchte über ein angebliches Eingreifen der Europäischen Zentralbank an den europäischen Anleihenmärkten.

Die Spekulationen über ein mögliches Eingreifen der EZB zeigten ihre Wirkung. Angeblich hat die EZB mit dem Ankauf von Anleihen angeschlagener Staaten der Eurozone ein Programm wiederaufgenommen, das in den vergangenen 15 Wochen ausgesetzt war. Commerzbank-Devisenexperte Lutz Karpowitz hält ein solches Eingreifen der EZB für möglich. Wenn es sich herausstellt, dass die Notenbank tatsächlich erneut Anleihen der Krisenstaaten der Eurozone kaufen sollte, sei das als "sehr, sehr positiv zu werten", so Karpowitz. Die EZB wird Anfang kommender Woche offiziell mitteilen, ob sie nach einer längeren Pause wird Anleihen gekauft hat oder nicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88265 (0,88070) britische Pfund, 111,35 (113,16) japanische Yen und 1,1650 (1,1715) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.550,50 (1.555,50) Dollar gefixt.

Quelle: ntv.de, dpa

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