Marktberichte

Frankreich wird abgestuft Euro ignoriert Moody's

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Herunterstufung der Bonität Frankreichs durch Moody's wird am Devisenmartkt gelassen aufgenommen. Die Gemeinschaftswährung pendelt um die Marke von 1,28 Dollar.

Der Kurs des Euro hat sich schnell von der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs durch die Ratingagentur Moody's erholt. "Eigentlich kam der Schritt für niemanden überraschend", sagte Rob Ryan, Stratege bei der RBS in Singapur. Die Abwertung war nach einem ähnlichen Schritt von Standard & Poor's zu Jahresanfang allgemein erwartet worden.

Die Gemeinschaftswährung kletterte nach einem kurzen Rücksetzer wieder über die Marke von 1,28 US-Dollar und stand damit fast auf dem Niveau von vor der Herabstufung. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2809 (Montag: 1,2762) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7807 (0,7836) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80465 (0,80320) britische Pfund, 104,39 (103,60) japanische Yen und 1,2049 (1,2045) Schweizer Franken fest.

Insgesamt habe der Euro kaum auf die Herabstufung Frankreichs reagiert, hieß von Händlern. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas war zuvor bereits von der Agentur Standard & Poor's abgestuft worden und das neue Rating von Moody's war am Devisenmarkt keine allzu große Überraschung. "Die Nicht-Reaktion ist durchaus rational, denn in der Eurozone spielen Ratings nur noch eine begrenzte Rolle", sagte Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz. Die Refinanzierung Frankreichs werde sich durch das Urteil kaum verteuern, vermuteten Analysten.

Am späten Nachmittag dürfte das Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel das Interesse der Investoren am Devisenmarkt auf sich ziehen. Dabei geht es um die Frage, wie eine Finanzierungslücke bei der Hilfe für das notleidende Griechenland in Höhe von etwa 33 Mrd. Euro geschlossen werden kann. Ob es wirklich Entscheidungen gibt, ist nach Angaben des Bundesfinanzministeriums allerdings noch unklar. Laut Helaba-Analyst Ulrich Wortberg bleibt zu hoffen, dass es zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, "um die Nervosität an den Märkten nicht unnötig zu erhöhen".

Leicht unter Druck kam der Yen. So kletterte der Dollar auf 81,58 Yen von 81,40 Yen am Vorabend und der Euro auf 104,50 von 104,20 Yen. Die Bank of Japan hatte am Morgen wie erwartet keine zinspolitischen Änderungen vorgenommen. An den Märkten wird mit einer größeren Lockerung der Geldpolitik erst nach einem für Dezember erwarteten Regierungswechsel in Tokio gerechnet.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen