Angststarre auf dem Parkett Euro kaum verändert
24.11.2010, 09:18 Uhr
Der Euro wagt sich heute kaum vor
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach den gestrigen Verlusten stabilisiert sich der Euro im frühen europäischen Handel zwar knapp unter der Marke von 1,34 Dollar, wagt sich aber auch nicht weiter vor. Im asiatischen Geschäft fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Zweimonatstief.
Der Euro zeigt sich zu Beginn des europäisch geprägten Handels kaum verändert zum Dollar und handelt weiter knapp unterhalb der Marke von 1,34 US-Dollar. Im asiatischen Geschäft fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3360 Dollar zurück, den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Händler verweisen auf die anhaltenden Sorgen um die Refinanzierungsfähigkeit Irlands und die Furcht der Marktteilnehmer vor einer Ausweitung der Schuldenkrise auf andere Staaten der Euro-Peripherie.
Die Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) kommt indes nicht überraschend. S&P nannte als Grund die hohen fiskalischen Kosten für die Rekapitalisierung der irischen Banken. Das langfristige Kreditrating des Landes wurde um zwei Stufen auf "A" von zuvor "AA-" verringert. Zudem stellte die Ratingagentur in Aussicht, dass die Einstufung weiter heruntergenommen wird.
Auch das Protokoll des Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank, das am Vorabend veröffentlicht wurde, hatte keinen entscheidenden Einfluss auf den Eurokurs. Wie aus dem Protokoll der Beratungen vom 2. und 3. November hervorgeht, erwarten die FOMC-Mitglieder für das vierte Quartal des laufenden Jahres nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,4 Prozent bis 2,5 Prozent. Bislang war eine Spanne von 3,0 Prozent bis 3,5 Prozent genannt worden. Die Wachstumsprognose für das vierte Quartal 2011 für die größte Volkswirtschaft der Welt wurde zudem leicht nach unten genommen. "Damit dürfte es schwer werden, am Arbeitsmarkt neue Stellen zu generieren", so ein Händler.
Eine Flut von Konjunkturdaten steht am Mittwoch auf der Agenda. Der für 10.00 Uhr MEZ erwartete ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland dürfte im November stagniert haben. Volkswirte rechnen damit, dass der wichtigste deutsche Konjunkturfrühindikator auf dem Vormonatsniveau von 107,6 Punkten geblieben ist. Das war der höchste Stand seit dreieinhalb Jahren. Für den Index der Lagebeurteilung wird dabei ein Anstieg auf 110,5 von 110,2 Punkten im Vormonat erwartet und für den Index der Geschäftserwartungen ein Stand von 104,8 nach 105,1 Stellen.
Am Nachmittag dürften sich die Blicke der Marktteilnehmer in die USA richten. Aufgrund des Feiertages am Donnerstag (Thanksgiving) wurden einige Datenveröffentlichungen auf den Mittwoch vorverlegt. So stehen der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und die persönlichen Ausgaben und Einkommen im Oktober auf dem Programm. Zudem werden die Neubauverkäufe ebenfalls für Oktober veröffentlicht sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Hier gehen Volkswirte von einem Rückgang um 4.000 auf 435.000 Anträge aus. In der vergangenen Woche wurde noch ein Anstieg um 2.000 verzeichnet.
Auch aus charttechnischer Sicht lasse das Bild des Euro zum Dollar keine Stabilisierungstendenzen erkennen, meinen die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Eine fortgesetzte Schwäche sollte ins Kalkül gezogen werden. Die nächsten Unterstützungen machen die Analysten bei 1,3359 US-Dollar und 1,3333 US-Dollar aus.
Die Feinunze Gold kostet am Mittwochmorgen 1.378,10 US-Dollar, zum Londoner Nachmittags-Fixing am Dienstag ist sie mit 1.377,50 US-Dollar festgestellt worden.
Quelle: ntv.de, DJ