Yen-Schwäche Euro klar über 1,35 Dollar
13.04.2007, 11:36 UhrDer Euro hat am Freitag kurz vor Beginn des G-7-Treffens in Washington von der andauernden Schwäche anderer Währungen profitiert. Die Gemeinschaftswährung kletterte um einen halben US-Cent auf 1,3534 US-Dollar und notierte damit zum US-Dollar so hoch wie seit Januar 2005 nicht mehr. Zum Yen erreichte der Euro den vierten Tag in Folge zeitweise ein Rekordhoch.
"Angeschlagen und bereits angezählt", bescheinigen die Analysten des Bankhauses Metzlers dem US-Dollar. Immerhin ist der Euro nun nur noch gut einen US-Cent von seinem Rekordhoch von 1,3667 US-Dollar entfernt, das er zum Jahresende 2004 aufgestellt hatte. Auslöser der jüngsten Kursgewinne sind auch Spekulationen auf weiter steigende Zinsen in der Euro-Zone, nachdem EZB-Chef Jean-Claude Trichet am Vortag für den Sommer Analysten zufolgen den nächsten Zinsschritt signalisierte. Dies hatte am Vorabend den Euro schon zeitweise über 1,35 US-Dollar gehievt, ehe er in New York wieder unter diese Marke fiel.
Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G-7) treffen sich am Freitag und am Wochenende in Washington zu ihrer traditionellen Sitzung am Rande der Frühjahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Mit Blick auf dieses Treffen und die Entwicklung an den Devisenmärkten hatte Trichet am Vortag erklärt, die Wirtschaft Japans erhole sich, und der Wechselkurs solle dies widerspiegeln. Dies hatte den Yen am Donnerstagnachmittag gestärkt, obwohl kaum jemand mit einer klaren Aussage der G-7 zu den Wechselkursen rechnet. "Niemand scheint vom G-7-Treffen eine Trendwende zu erwarten, das bedeutet einen schwachen US-Dollar, einen schwachen Yen und einen schwachen Schweizer Franken", erklärte ein Währungsstratege bei der skandinavischen Bank Nordea in Kopenhagen.
EZB-Zinserhöhung erwartet
"Auch wenn auf dem G-7-Gipfel heute wohl nicht explizit über den Yen gesprochen wird, hat Trichet die Märkte auf Gewinnmitnahmen eingestellt, indem er seine altbekannte Aussage wiederholte, dass der japanische Konjunkturaufschwung im Yen Niederschlag finden sollte", stellen auch die Analysten der Commerzbank fest, die allerdings nur mit einer kurzen Verschnaufpause für den Yen rechnen.
Der US-Dollar setzte am Freitag seine Talfahrt auch zum Yen fort und fiel auf 118,54 Yen von über 119 Yen am Vorabend in New York. Zum Euro konnte der Yen davon aber kaum profitieren. Der Euro stieg zeitweise auf 160,87 Yen und damit so hoch wie noch nie seit seiner Einführung an den Finanzmärkten 1999. Im Verlauf bröckelte er aber auf 160,40 Yen ab.
Quelle: ntv.de