Marktberichte

Konjunkturdaten im Blick Euro knackt 1,30 Dollar nicht

Etwas leichter geht der Euro aus dem europäisch dominierten Handel. Die Gemeinschaftswährung entfernt sich damit weiter von der psychologisch wichtigen Marke von 1,30 Dollar.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Angetrieben von starken Geschäftsergebnissen europäischer Großbanken hat der Euro am Dienstag erneut über die Marke von 1,30 Dollar gelugt. Die Deutsche Bank und UBS sorgten mit ihren Quartalszahlen für gute Stimmung am Finanzmarkt. Die Gemeinschaftswährung gab am Nachmittag nach schlechter als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten wieder etwas nach und notierte bei 1,2974 Dollar. Nach Aussage von Börsianern nahmen Anleger die Zahlen zum Anlass, sich wieder etwas mehr aus dem als riskanter eingestuften Euro zurückzuziehen.

"Der Widerstand bei 1,30 Dollar scheint doch stärker als vermutet zu sein, also bräuchte es gute Gründe, um ihn dort durchzubringen", sagte ein Händler. Auffallend sei, dass selbst die etwas leichteren US-Konjunkturdaten keinen neuerlichen Druck auf den Dollar aufbauen konnten. Selbst gegen den Yen legt die US-Devise weiter zu.  So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Juli stärker abgekühlt als erwartet

Nach Angaben des Conference Board fiel das Vertrauen der US-Verbraucher im Juli auf 50,4 Punkte von revidiert 54,3 Punkten im Juni. Analysten hatten im Schnitt mit 51,0 Punkten gerechnet. "Das Vertrauen der Konsumenten in die US-Konjunktur bleibt schwach", erklärte Helaba-Analystin Viola Stork. "Ein wichtiger Faktor dabei ist, dass die Lage am Arbeitsmarkt sich nach Ansicht der Verbraucher erneut verschlechtert." Die Perspektiven für den privaten Konsum würden sich zu Beginn des zweiten Halbjahres dementsprechend eintrüben. Der Bund-Future grenzte seine Verluste nach Veröffentlichung der US-Daten auf drei Ticks bei 127,70 Zählern ein. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 2,762 Prozent.

"Insgesamt sind es aber keine dramatischen Zahlen", relativierte Währungsanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank. "Schlechte Wirtschaftsdaten aus den USA sind mittlerweile am Markt eingepreist." Zudem gingen die Anleger angesichts der konjunkturellen Lage schon länger von einer späteren Anhebung der Zinsen durch die US-Notenbank Federal Reserve aus.

Schon in den vergangenen Wochen hatte der Euro über 1,30 Dollar notiert, war dann aber stets wieder unter die psychologisch wichtige Marke gefallen. Analysten sahen darin noch immer eine gewisse Vorsicht vieler Anleger gegenüber der europäischen Währung. So sei die Gefahr eines neuerlichen Abgleitens in die Rezession weder in den USA noch in Europa vollständig gebannt. Auch die Auswirkungen der verschuldeten Staatshaushalte auf die wirtschaftliche Entwicklung würden sich erst mittelfristig bemerkbar machen.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen