Marktberichte

Vorerst gescheitert Euro knackt 1,30 Dollar nicht

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(Foto: REUTERS)

So viel Schwung hat der Euro nicht: Trotz steigender Risikobereitschaft von Investoren am Devisenmarkt kann die Gemeinschaftswährung die psychologisch wichtige Marke von 1,30 US-Dollar vor dem Wochenende vorerst nicht zurückerobern.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,16

Der Euro gibt sich am Freitagnachmittag bedächtig. Nachdem die Gemeinschaftswährung im frühen Handel ihren Aufwärtskurs kurz unterhalb der Marke von 1,30 US-Dollar gestoppt hatte, gab sie bis auf 1,2887 Dollar nach und notiert am späten Nachmittag bei 1,2920 Dollar.

Damit dominiert eine abwartende Haltung vor einer möglichen Lösung für Griechenland. Marktteilnehmer hoffen darauf, dass die Umschuldungsverhandlungen kurzfristig zum Erfolg führen werden. Die Verluste begründen Marktteilnehmer mit Gewinnmitnahmen nach der strammen Kurserholung im Wochenverlauf. Die Luft sei an der Marke von 1,30 US-Dollar erst einmal dünn geworden.

"Viele Marktteilnehmer rechnen fest mit einem positiven Ausgang der Griechenland-Krise", meint Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst der Commerzbank. "Damit nimmt das positive Überraschungspotenzial für den Euro nun ab", begründet der Analyst die Abgaben. Zwischen der Regierung und den Gläubigern soll zuletzt vor allem noch die Höhe des Kupons für die neuen Anleihen umstritten gewesen sein. Nach Angaben vertrauter Kreise könnte der Abschlag auf griechische Staatsanleihen bei den Verhandlungen zwischen dem Euroland und seinen Privatinvestoren am Ende zwischen 65 und 70 Prozent betragen.

Luft nach oben

Über den Tag hinaus bleiben die Aussichten für den Euro laut Händlern aber gut. "Der Euro wird wohl noch einige Tage von der steigenden Risikobereitschaft profitieren", meint Junya Tanase, Devisenstratege von JP Morgan. Viele Anleger hatten zuletzt auf einen schwachen Euro gesetzt, das Drehen dieser Positionen setzt sich laut Marktteilnehmern tendenziell fort und dürfte noch andauern. Neue US-Immobiliendaten haben keine Überraschungen gebracht. Die Baubeginne von Bestandsbauten im Dezember haben die Erwartungen mehr oder minder erfüllt. Damit setzt sich die Stabilisierung des US-Immobilienmarktes fort.

Aus technischer Sicht hat sich die Situation des Euro mit dem Bruch des im Oktober etablierten Abwärtstrends deutlich verbessert. Er verläuft bei etwa 1,2860 Dollar, in ihn sollte der Euro nun nicht mehr zurückfallen, damit das positivere Bild erhalten bleibt. Der nächste Widerstand wird nun beim Januar-Hoch bei 1,3078 Dollar gesehen.

Quelle: ntv.de, rts

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