Marktberichte

Vor US-Arbeitsmarktdaten Euro kommt nicht vom Fleck

Am Devisenmarkt herrscht am letzten Handelstag der Woche gespannte Ruhe. Mit Argusaugen schauen Devisenhändler, wie es um die Beschäftigungsentwicklung in den USA steht und wägen, was das für die Stärke des US-Dollar bedeutet.

Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag ist der Euro kaum zu Dollar und Yen verändert in den Freitag gestartet. Die Gemeinschaftswährung kostet mit 1,3175 US-Dollar nur wenig mehr als am Vorabend. Der Yen notiert mit 100,40 Yen ebenfalls wenig verändert zum Euro.

Ökonomen erwarten, dass im Januar in der größten Volkswirtschaft der Welt 125.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft entstanden sind. Die Spanne der Schätzungen reicht von 120.000 bis 175.000. Dies wäre eine deutliche Verlangsamung nach einem Plus von 200.000 Stellen im Dezember.

Devisenanalysten gehen allerdings nicht davon aus, dass der Dollar von der wohl wichtigsten makroökonomischen Kennziffer für die USA profitieren wird - unabhängig von der tatsächlichen Beschäftigungsentwicklung. Seit November seien starke Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt positiv für die Landeswährung gewesen, sagt Ulrich Leuchtmann, Chef des Währungs-Researchs der Commerzbank.

Neue Liquiditätsschwemme

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Dieser Effekt sei mittlerweile allerdings ausgelaufen. Denn der über die Geldpolitik entscheidende Offenmarktausschuss der Federal Reserve lasse sich offenbar nicht von besseren makroökonomischen Kennziffern aus den USA beeindrucken. Eine dritte Runde quantitativer Lockerungen, also eine abermalige Ausweitung der Geldmenge inklusive der damit verbundenen Inflationsgefahren, scheine trotzdem zu kommen.

"Der Arbeitsmarktbericht müsste also schon extrem positiv ausfallen, um die Hoffnung aufkeimen zu lassen, dass sich die US-Notenbank doch noch von neuerlichen quantitativen Lockerungen abbringen lässt. Eine nur marginal bessere Beschäftigungsentwicklung dürfte dem Dollar nicht helfen", so Leuchtmann. Diese Einschätzung hinsichtlich der Agenda der Federal Reserve bestätigen auch die jüngsten Aussagen von Charles Evans, Präsident der Chicagoer Dependance der US-Notenbank. Er forderte die Federal Reserve auf, ihre ultralockere Geldpolitik beizubehalten bis die Arbeitslosenquote entweder unter 7 Prozent fällt oder die Inflation auf 3 Prozent steigt. Alternativ befürworte er eine abermalige Ausweitung der Geldmenge.

Charttechnisch liegen die nächsten Widerstände für den Euro zum Dollar bei 1,3237 Dollar, 1,3246 Dollar und 1,3355 Dollar. Unterstützungen finden sich um 1,3026 Dollar, 1,3000 Dollar und 1,2930 Dollar.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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