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EZB kann "nicht viel ausrichten" Euro kratzt an der 1,31er

Dollar, Euro, Fed: Wie geht es weiter?

Dollar, Euro, Fed: Wie geht es weiter?

(Foto: REUTERS)

Im Handel mit Devisen bleibt die US-Geldpolitik das beherrschende Thema: Wann wird die Fed den großen "Exit" einleiten? Jüngste Daten aus den USA lassen eher darauf schließen, dass die US-Notenbank an ihrem bisherigen Kurs festhält. Der Euro nähert sich der Marke bei 1,31 Dollar.

Der Euro hat seine starken Gewinne vom Wochenauftakt im Dienstagshandel weitgehend gehalten: Am Devisenmarkt dominieren allerdings weiterhin die Spekulationen um das weitere Vorgehen der großen Notenbanken das Geschehen. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert am späten Nachmittag deutlich oberhalb der Marke von 1,30 US-Dollar und wagte zuletzt sogar einen Ausreißer bis knapp über die Schwelle von 1,31 Dollar. Zum Handelsschluss an der Börse in Frankfurt notierte der Euro jedoch wieder deutlich schwächer bei 1,3049 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3092 (Montag: 1,3008) Dollar fest.

Vor der in dieser Woche anstehenden EZB-Ratssitzung hielten sich die Anleger zurück, sagten Händler. Die Währungshüter werden ihre geldpolitischen Entscheidungen am Donnerstag bekanntmachen, danach wird Notenbankchef Mario Draghi sie wie üblich vor der Presse erläutern. Nachdem Frühindikatoren die Hoffnungen auf ein Ende der wirtschaftlichen Misere im Euroraum zumindest etwas gestützt hatten, rechnen die meisten Experten allerdings nicht mit erneuten Zinssenkungen. Ohnehin könne "die EZB derzeit nicht viel ausrichten", sagt Chefvolkswirt Holger Schmieding von der Berenberg Bank.

Überraschend schwache Konjunkturdaten aus den USA hatten am Montagnachmittag für kräftige Kursverluste beim Dollar gesorgt. Die Stimmung in der Industrie der weltgrößten Volkswirtschaft fiel auf den tiefsten Stand seit der Rezession im Jahr 2009. Anleger interpretierten den Rückgang des ISM-Einkaufsmanagerindex unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten als Hinweis darauf, dass die US-Notenbank Fed ihren Geldhahn erst einmal nicht zudrehen wird.

Entscheidend für die Diskussion um den Fed-Kurs dürfte aus Sicht von Analysten aber die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt sein. Sollte es hier zu einer fortgesetzten Erholung kommen, dürften die Erwartung einer strafferen Geldpolitik tendenziell wieder größer werden, prognostiziert Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Der offizielle Regierungsbericht zur Lage im US-Arbeitsmarkt wird am kommenden Freitag veröffentlicht.

Markterwartungen, die US-Notenbank Fed könne ihre Geldpolitik im Laufe des Jahres straffen, erhielten einen herben Dämpfer. "So werden im Duell Euro gegen Dollar die Karten doch wieder neu gemischt", kommentierte Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85580 (0,85180) britische Pfund, 131,28 (130,37) japanische Yen und 1,2397 (1,2456) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1399,50 (Vortag: 1402,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 010,00 (33 880,00) Euro.

Quelle: ntv.de, mmo/bad/dpa

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