Marktberichte

Rückenwind durch Konjunkturdaten Euro macht kleinen Schritt

Deutlich über 1,33 Dollar: Die BIP-Daten aus dem Euroraum drücken den Euro nach oben.

Deutlich über 1,33 Dollar: Die BIP-Daten aus dem Euroraum drücken den Euro nach oben.

(Foto: REUTERS)

An den Devisenmärkten gewinnt der Euro nach der Wirtschaftseinschätzung der Bundesbank. Doch die Auftrieb reicht nur für ein winziges Plus. Im Markt werden indes verschiedene Szenarien durchgespielt. Auch die skandinavischen Währungen werden wohl von der Konjunkturbelebung in ihren Ländern gepusht.

Der Euro hat die neue Woche mit einem kleinen Plus begonnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3344 Dollar fest. Der Greenback kostete damit 0,7494 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85290 britische Pfund, 130,72 japanische Yen und 1,2352 Schweizer Franken fest. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3347 Dollar. Zuvor hatte er sich in Richtung 1,34er Marke orientiert, war dann aber wieder etwas zurückgekommen.

Rückenwind hatte die Währung erhalten, nachdem die Bundesbank in ihrem Monatsbericht zu dem Schluss gekommen ist, dass sich das deutsche Wirtschaftswachstum nach dem starken zweiten Quartal wieder normalisieren wird. Die Aussagen lassen keine Änderung des geldpolitischen Kurses der EZB erwarten.

Rätselraten über Kursrichtung

Den nächsten Widerstand sehen Händler bei 1,3380, dem Hoch vom Freitag. Darauf folgt das Hoch vom 8. August bei 1,3401 Dollar. Nach Ansicht von Axel Rudolph, technischer Analyst der Commerzbank, könnte eine nächster Hürde sogar zwischen 1,3500 und 1,3520 Dollar liegen - vorausgesetzt, die Juni-Spitze von 1,3419 Dollar werde durchbrochen. Bei einer gegensätzlichen Bewegung bis unter 1,3188 Dollar würde der Aufwärtstrend dagegen fürs erste abgeschwächt.

Nach Einschätzung von Morgan Stanley (MS) dürfte eine Erholung des Euro auf den Bereich von 1,34 Dollar beschränkt bleiben. Sollte auf der anderen Seite die Schwelle von 1,33 Dollar unterschritten werden, so sei von einer neuerlichen Euroschwäche auszugehen.

Zur japanischen Währung überwindet der Euro erstmals seit zwei Wochen die Marke von 131 Yen. Hier liegt der nächste Widerstand bei 131,50 Yen. Zum britischen Pfund steigt der Euro auf 0,8537. Bei 0,8580 Pfund je Euro liegt die 55-Tage-Linie und der nächste wichtige Widerstand. Bei 1,2370 Schweizer Franken wurde ebenfalls ein neues Tageshoch erreicht. Bei 1,2435 Franken liegt der nächste Widerstand.

Anleger rechnen mit Schwankungen beim Franken

Im frühen asiatischen Handel notierte die Gemeinschaftswährung zunächst mit 1,3335 Dollar und hielt sich damit kaum verändert im Vergleich zum New Yorker Handelsschluss vor dem Wochenende. Der Euro habe zuletzt von den soliden Konjunkturdaten aus Europa profitiert, meinte Analyst Daisuke Karakama von der Mizuho Bank. Dieser Effekt werde aber nicht mehr lange anhalten. Karakama geht davon aus, dass die BIP-Daten von April bis Juni im restlichen Jahresverlauf nicht mehr getoppt werden könnten. Der Dollar werde daher zum Euro wohl zulegen. Die europäische Statistikbehörde Eurostat hatte dem Euroraum Mitte vergangener Woche ein leichtes Wachstum im zweiten Quartal attestiert.

Derweil dürfte Experten zufolge die Volatilität beim Währungspaar US-Dollar/Schweizer Franken steigen. Anleger bereiteten sich auf größere Preisschwankungen in den kommenden Monaten vor, heißt es am Markt. Die Absicherungskosten für einen Monat sind mit 10,2 Prozent das erste Mal seit Mitte Juli über 10 Prozent gestiegen. Am Freitag notierte der Kontrakt noch bei neun Prozent. Die Absicherungskosten für drei Monate notieren aktuell bei 9,8 Prozent nach zuvor 9,55 Prozent und damit ebenfalls auf dem höchsten Stand seit Mitte Juli.

Wirtschaftsdaten stützen Währungen in Schweden und Norwegen

In Skandinavien erwartet die Danske Bank, dass die Norwegische und die Schwedische Krone in dieser Woche von Konjunkturdaten profitieren. Das norwegische BIP am Dienstag und die schwedischen Arbeitsmarktdaten am Donnerstag dürften jeweils eine Verbesserung aufweisen. Zinssenkungsfantasien mit Blick auf Norwegen und Schweden schwinden nach Aussage der Bank. Sie empfiehlt daher, auf einen Rückgang des Euro zu beiden skandinavischen Währungen zu setzen.

Danske rechnet überdies auf einen Rückgang der Norwegischen zur Schwedischen Krone und sieht den Kurs auf Sicht von sechs und zwölf Monaten bei 1,08 - auch vor dem Hintergrund, dass die Norges Bank klar gemacht hat, dass sie eine deutliche Aufwertung der Norwegischen Krone nicht tolerieren würde. Aktuell kostet die Norwegische Krone 1,1041 Schwedische Kronen. Der Euro kostet 7,8965 Norwegerkronen und 8,7144 Schwedenkronen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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