Marktberichte

Anleger flüchten aus US-Dollar Euro macht kräftigen Satz

Butterweich: der US-Dollar

Butterweich: der US-Dollar

(Foto: REUTERS)

Der Euro ist ein Nutznießer der Fed-Politik des billigen Geldes und überwindet die 1,34-Dollar-Marke. Die amerikanische Währung wertet auch gegenüber Yen und Schweizer Franken ab.

In Erwartung einer anhaltend lockeren US-Geldpolitik haben sich Anleger am Mittwoch vom US-Dollar abgewandt. "Wir sehen weltweit eine Flucht aus dem Dollar, davon profitiert auch der Euro", sagte ein Händler.

Die Gemeinschaftswährung kletterte auf ein Fünf-Monatshoch von 1,3440 Dollar. Zur japanischen Währung fiel der Greenback auf 84,42 Yen und zu einem Korb von sechs wichtigen Währungen um ein Prozent auf 79,659 Zähler. Zum Schweizer Franken sackte der Dollar auf ein Zweieinhalbjahres-Tief von 0,9856 Franken.

Die US-Notenbank Fed hatte angekündigt, der holperigen Erholung der US-Wirtschaft notfalls mit neuen Geldspritzen auf die Beine zu helfen. Die Notenbank hatte vor allem signalisiert, dass sie die Inflation derzeit als zu niedrig betrachte. "Es zeichnet sich ab, dass die Fed bei der geldpolitischen Lockerung nachlegen wird", sagte Währungsstratege Bastian Hepperle von der WestLB. "Mittelfristig wird dies die Geldmenge in den USA aufblähen, und das belastet die den Dollar."

Etwas Rückenwind erhielt der Euro aus Belgien. Dort war der Geschäftsklima-Index im September unerwartet gestiegen. Er gilt wegen der engen Verflechtung der belgischen Wirtschaft mit den Nachbarländern auch als Indikator für die Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Der deutsche Ifo-Geschäftsklima-Index wird für Freitag erwartet.

Rendite zweijähriger US-Anleihen auf Rekordtief

Da viele Investoren mit anhaltend niedrigen US-Zinsen rechnen, griffen sie bei Staatsanleihen zu. Die Rendite der zweijährigen US-Staatspapiere rutschte auf ein Rekordtief von 0,407 Prozent. Die Rendite der zehnjährigen US-Papiere fiel auf bis zu 2,524 Prozent. "Die Bewegung illustriert die Sorgen über die Dauerhaftigkeit des Wachstums", erklärte Zinsstratege Ciaran O'Hagan von der Societe Generale. "Dies bleibt ein guter Markt für Anleihen."

Im Sog der US-Papiere waren auch Bundesanleihen gefragt. Der Bund-Future legte bis zu 118 Ticks auf 130,89 Zähler zu, die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe sank auf bis zu 2,339 Prozent.

Im Fokus stand am Rentenmarkt zudem die Auktion portugiesischer Staatsanleihen im Volumen von 750 Millionen Euro. Wie bereits am Dienstag in Irland stieß die Emission auf eine starke Nachfrage, allerdings verlangten Investoren deutliche höhere Zinsen als zuletzt.

Quelle: ntv.de, rts

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