Marktberichte

Merkozy, Forint und Fantasie Euro nimmt Kampf um 1,28 auf

Auf zur nächsten Runde: Der Euro will es noch einmal wissen.

Auf zur nächsten Runde: Der Euro will es noch einmal wissen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Schwere Themen, ernste Mienen: Das neue Jahr beginnt mit alten Themen.

Schwere Themen, ernste Mienen: Das neue Jahr beginnt mit alten Themen.

(Foto: AP)

An den Devisenmärkten ist nach dem Treffen von Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy Stabilität angesagt. Der Euro kann nach dem zwischenzeitlichen 16-Monatstief vom Wochenauftakt weiter zulegen. Dagegen ist der Forint wieder ein Thema.

Kämpfen, Euro, kämpfen! Der Euro hat am Dienstag zeitweise die Marke von 1,28 Dollar zurückerobert. Gestützt wurde der Kurs der Gemeinschaftswährung unter anderem von Hoffnungen auf baldige Hilfen für das gegen die Staatspleite kämpfende Griechenland sowie Aussagen der Ratingagentur Fitch, die nicht mit einem Verlust des "AAA"-Ratings für Frankreich in diesem Jahr rechnet. Wie schon am Vortag begründeten Händler den Euro-Anstieg aber in erster Linie mit dem Glattstellen von Verkaufsoptionen. Zudem seien institutionelle Anleger und Zentralbanken auf den Zug aufgesprungen. Am Mittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2779 Dollar.

Die Analysten der Commerzbank rechnen damit, dass der Euro maximal bis auf 1,2950 Dollar steigen könnte, nachdem sich extrem viele Anleger für einen Kursrückgang positioniert hätten und nun umschwenken müssten. "Spätestens dann dürfte charttechnisch erst einmal die Luft raus sein und das Verkaufsinteresse wieder spürbar dominieren", hieß es in einem Marktkommentar der Experten. Zu Wochenbeginn hatte die Furcht vor einer Eskalation der Schuldenkrise den Euro noch auf ein 16-Monats-Tief gedrückt. 

Fitch setzt Kontrapunkt

Am Dienstag machte sich etwas Entspannung rund um die Schuldenkrise breit. Der griechischen Regierung zufolge sind die Gespräche mit Privatgläubigern über eine Umschuldung an einem zufriedenstellenden Punkt. Eine abschließende Übereinkunft gebe es aber noch nicht.

Zudem sagte der für die Länderratings in Europa zuständige Fitch-Manager Ed Parker, dass er anhand aktueller wirtschaftlicher und steuerlicher Entwicklungen in Frankreich nicht mit einer Herabstufung des Landes in diesem Jahr rechne. Zugleich erklärte er, dass die Ratings von Euro-Ländern wie Italien und Spanien, die derzeit beobachtet würden, um ein oder zwei Stufen herabgestuft werden könnten. Frankreich gehört neben Deutschland zu den Euro-Ländern mit der Top-Bonitätsnote "AAA". Ein möglicher Verlust dieser Note könnte auch die Wirkung des Euro-Rettungsschirms EFSF beeinträchtigen.

Österreich platziert

Das ebenfalls mit "AAA" bewertete Österreich brachte zwei Anleihenpakete mit vier- und zehnjähriger Laufzeit am Markt unter. Allerdings war die Nachfrage in beiden Fällen geringer als bei der vorangegangenen Auktion. Die Durchschnittsrendite der Bonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren lag bei 3,322 nach 3,528 Prozent zuvor. Bei den vierjährigen Papieren betrug der Durchschnittszins 2,213 Prozent (zuvor 1,960 Prozent).

Die Auktion war mit Spannung erwartet worden, weil Österreich und die Banken der Alpenrepublik eng mit Ungarn verzahnt sind, das gegen eine drohende Staatspleite kämpft. Die ungarische Währung Forint erholte sich am Dienstag aber zum Euro.

Forint wieder stärker

Die Hoffnung auf eine Einigung der ungarischen Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über Finanzhilfen stützte indes den Forint. Zum Euro notierte die Devise ein halbes Prozent höher bei 314,40 Forint, nachdem sie vergangene Woche auf ein Rekordtief gefallen war.

Medienberichten zufolge treffen sich ungarische Unterhändler am Donnerstag in Washington mit IWF-Chefin Christine Lagarde. Die Verhandlungen gäben Anlass zur Hoffnung, sagte ein Devisenhändler in Budapest. Ungarn gilt ohne baldige Hilfe von außen als Kandidat für eine Staatspleite.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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