Blick nach Übersee Euro pendelt
22.12.2009, 12:10 UhrMit einer volatilen Seitwärtsbewegung zeigt sich der Euro im Tagesverlauf. Mit 1,4305 Dollar pendelt die Gemeinschaftswährung weiter um die Marke von 1,43 Dollar.
Das Geschäft sei jedoch sehr volumenarm, so dass Kursbewegungen überzeichnet würden, hieß es im Handel.
Noch nicht abschließend einzuschätzen sei die erneute Herabstufung Griechenlands. Mit Moody's hat die dritte der drei großen Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit herabgestuft. Nach kurzen Renditeaufschlägen und Druck auf den Euro sorgte jedoch die freudige Reaktion an Griechenlands Börsen für Überraschung. Sowohl Anleihen als auch Aktien zogen in Athen deutlich an, da man mit einer stärkeren Herabstufung als nur um eine Stufe gerechnet hatte, hieß es zur Begründung.
Die langfristigen Auswirkungen auf den Euro seien jedoch weiter belastend und damit positiv für den Dollar. Die zuletzt aufgehellten Konjunkturaussichten in den USA stützten den Dollar, sagten Händler. Am Markt werde daher zunehmend erwartet, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr noch vor der EZB ihren Leitzins anheben wird. Ein höherer Leitzins würde den Dollar für Anleger attraktiver machen.
Nach der erneuten Verbesserung des Chicago Fed National Activity Index am Vortag hatte der Dollar zunächst seine Stärkephase fortgesetzt. Auch gegen den japanischen Yen und andere Haupthandelswährungen setzte die US-Währung ihre Erholungsfahrt fort. Der Yen übersprang die Marke von 91 JPY je Dollar und erholte sich wie der Euro in der Nacht nur leicht.
Analysten weisen neben den besseren US-Konjunkturdaten auf den Zusammenhang zwischen Zins und US-Dollar hin. "Der Dollar ist am höchsten korreliert mit den zweijährigen US-Zinsen", sagt ein Analyst. Daher spreche der Dollar-Anstieg auch für anziehende US-Zinsen. Für Carry Trader bedeute dies natürlich einen Rückschlag, da sich ihre zumeist variabel finanzierten Kredite auf US-Dollar-Basis verteuerten.
Im Fokus könnte am Dienstag die letzte Schätzung zum US-BIP im dritten Quartal stehen. Daneben steht unter anderem die US-Statistik zum Verkauf bestehender Eigenheime an.
Die hohe Volatilität im Schweizer Franken sehen Händler zunächst nur leicht abklingen. "Nach dem Sturz in den 1,48er-Bereich kehrt gerade etwas Ruhe ein", so ein anderer Händler. Die Spekulationen über eine Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gingen aber weiter. Diese kämen bei Euro-Kursen unter 1,50 Franken "regelmäßig auf".
Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ