Marktberichte

Die Ruhe vor dem Sturm? Euro pendelt sich ein

De Lage an den Devisenmärkten scheint sich im Vorfeld des Finanzminister-Treffens in der Euro-Zone zu beruhigen. Dubai wehrt sich gegen Gerüchte am Derivatemarkt. Und der griechische Finanzminister warnt seine Kollegen vor Spekulanten, die sich jederzeit ein neues Opfer suchen könnten.

Große Augen macht die Eule auf der Rückseite dieser griechischen 1-Euro-Münze.

Große Augen macht die Eule auf der Rückseite dieser griechischen 1-Euro-Münze.

(Foto: REUTERS)

Der Euro hat sich am Montag etwas stabilisiert. Die Haushaltsprobleme Griechenlands und neue Sorgen über die Schuldentilgung des Emirats Dubai ließen Investoren aber vorsichtig agieren.

Gefragt waren die als sicherer geltenden Anlagen, was den US-Dollar stützte. "Der Markt ist schon für weitere Abgaben des Euro zum Dollar positioniert, es fehlt nur noch der entscheidende Impuls, damit es weiter nach unten geht", sagte Währungsstratege Niels Christensen von Nordea.

Zu einem Korb aus sechs Währungen hielt sich der Dollar stabil. Die Gemeinschaftswährung Euro notierte knapp über 1,36 Dollar, nachdem sie am Freitag bis auf 1,3532 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Mai gefallen war.

Es könne jeden treffen

Die Finanzminister der Euro-Gruppe beraten am Montag in Brüssel, wie in der Euro-Zone mit dem Sorgenkind Griechenland umgegangen werden soll. Der Mittelmeer-Anrainer selber hat sich zu weiteren Sparmaßnahmen bereiterklärt.

"Wenn zusätzliche Maßnahmen notwendig sind, werden wir sie ergreifen", sagte Giorgos Papaconstantinou vor einem Treffen mit seinen Finanzminister-Kollegen aus der Euro-Zone. Der griechische Finanzminister warnte, dass Spekulationen, denen Griechenland an den Finanzmärkten derzeit ausgesetzt sei, jederzeit auch andere europäische Staaten erfassen könnten.

Dubai zurück im Rampenlicht

Neben den Schulden Griechenlands rückten auch die Schulden Dubais wieder in den Blickpunkt. Am Wochenende kursierten Berichte, dass der in Finanznöten steckende Staatskonzern Dubai World seinen Gläubigern wohl zwei Vorschläge unterbreiten werde.

Ein Entwurf sehe die Rückzahlung von 60 Prozent der Schulden mit staatlicher Garantie über sieben Jahre vor. Ein zweiter biete die Rückzahlung aller Schulden über den gleichen Zeitraum an, allerdings ohne staatliche Garantien. Obwohl Dubai den Bericht dementierte, blieben Investoren beunruhigt.

Die fünfjährigen Kreditderivate (CDS) zur Absicherung von Staatsschulden des Emirats verteuerten sich laut CMA DataVision auf 651 Basispunkte - so viel wie seit fast einem Jahr nicht mehr.

Das heißt, dass Investoren über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich 651.000 Dollar zahlen müssen, um zehn Millionen Dollar abzusichern.

Die heftige Marktreaktion auf die Meldungen zu Dubai sei auch im Zusammenhang mit den Sorgen über die Finanzlage Griechenland zu sehen, sagte Okan Akin, Kreditstratege für Schwellenländer der Royal Bank of Scotland. "Es ist eine Menge Unsicherheit im Markt. Der Tag der Abrechnung rückt näher." Der griechische Markt war wegen eines Feiertags geschlossen.

Ebenfalls belastet von den weiter offenen Fragen rund um Griechenland büßte der Bund-Future 15 Ticks ein auf 123,40 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,207 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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