Bernanke-Effekt hallt nach Euro pendelt sich über 1,31 ein
19.07.2013, 15:34 Uhr
(Foto: dpa)
Impulse sind Mangelware am Devisenmarkt und damit fehlt auch eine klare Richtung. Investoren müssen sich als Orientierungshilfe mit den jüngsten Bernanke-Äußerungen begnügen.
Der Euro hat sich in einem impulslosen Handel bei 1,31 US-Dollar gehalten. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3110 US-Dollar, nachdem sie zeitweise fast einen halben Cent höher notiert hatte. Ein Dollar war zuletzt 0,7630 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,3093 (Mittwoch: 1,3136) Dollar festgesetzt.
Nennenswerte Konjunkturdaten gab es nur aus Italien. Dort erhielten die Industrieunternehmen im Mai deutlich mehr Aufträge als im Vormonat. Mit 3,2 Prozent war der Zuwachs so stark wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Zudem war es der dritte Anstieg in Folge. Das schürt Hoffnungen, dass der lange Sinkflug der Industrie bald enden könnte.
Dennoch fehlte dem Handel zwischen Euro und Dollar die klare Richtung. Mangels Konjunkturdaten aus den USA dürfte sich daran im weiteren Verlauf wenig ändern.
Euro kurz im Aufwind
Am Morgen hatte die vorläufige Fortsetzung der massiven Anleihenkäufe in den USA die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3150 Dollar steigen lassen. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte vor dem Bankenausschuss des Senats in Washington gesagt, dass die Federal Reserve angesichts der niedrigen Inflation und der noch immer hohen Arbeitslosigkeit beabsichtige, auf "absehbare Zeit" an der sehr konjunkturstimulierenden Geldpolitik festzuhalten. Er wolle zunächst eine "nachhaltige Verbesserung" am Arbeitsmarkt sehen, bevor an ein Herunterfahren der Staatsanleihenkäufe zu denken sei.
Zum Yen tendierte die US-Währung ebenfalls schwächer und wurde zeitweise bei 99,86 Yen gehandelt. Händlern zufolge stießen langfristig orientierte Anleger den Dollar vor den japanischen Oberhauswahlen am Wochenende ab. Nach jüngsten Umfragen dürfte der Parteienblock von Ministerpräsident Shinzo Abe eine deutliche Mehrheit in der Parlamentskammer erringen. Damit wäre der Weg für Abe frei, seine aggressive Wirtschaftspolitik fortzusetzen, die zu einer massiven Abwertung des Yen geführt hat. Falls Abes Koalition keinen eindeutigen Wahlsieg davontragen werde, dürfte der Yen wieder steigen, erklärten Händler. Der Nikkei-Index verlor 1,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts