Dollar pausiert Euro profitiert
15.03.2013, 17:05 Uhr
Fragiles Niveau, für die eine wie die andere Währung.
(Foto: AP)
Zum Wochenschluss hält der Euro sich über der Marke von 1,30 Dollar. In erster Linie profitiert er von schwächer als erwarteten US-Daten. Gleichzeitig wächst aber auch wieder die Verunsicherung in der Eurozone. Diesmal sorgt Zypern für Kopfschmerzen.
Der Eurokurs ist weiter leicht gestiegen. Mit den US-Daten stieg die europäische Gemeinschaftswährung vorübergehend auf 1,31 Dollar, fiel dann aber wieder zurück. Im Nachmittagshandel kostete sie 1,3073 US-Dollar. Im asiatischen Handel hatte sie noch bei 1,30 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag noch auf 1,2937 (Mittwoch: 1,2981) Dollar festgesetzt.
Sowohl der Index für das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan als auch der Konjunkturindex der Notenbank-Filiale in New York haben die Erwartungen verfehlt. Damit nehmen die Sorgen zu, die konjunkturelle Erholung in den USA könnte ins Stocken geraten. "Die Verbraucher blicken mit einer gewissen Sorge in die Zukunft", meinte Thilo Heidrich vom Postbank-Research.
"Der Dollar scheint vor der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche eine Verschnaufpause einzulegen", ergänzte Jane Foley, Devisenexpertin bei der Rabobank in London. Die US-Währung hatte seit Ende Februar gegenüber dem Euro deutlich zugelegt. Grund waren vor allem die zuletzt verbesserten US-Konjunkturdaten.
Gleichzeitig wächst in der Eurozone die Verunsicherung mit dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs sowie der Finanzminister der Eurozone. Die Credit Agricole geht nicht davon aus, dass ein ausreichendes Rettungspaket für Zypern geschnürt wird. Wie Eurogruppenleiter Jeroen Dijsselbloem angedeutet habe, könnte das Paket mit 10 Milliarden Euro kleiner als die ursprünglich erwarteten 17 Mrd. ausfallen.
Zu erwarten ist auch eine angeregte Debatte zwischen den Verteidigern eines Spardiktats in der Eurozone und denjenigen Kräften in Brüssel, die Maßnahmen zur Wachstumsförderung in der Peripherie fordern. Die große Mehrheit der italienischen Bevölkerung hat sich bei der jüngsten Parlamentswahl gegen Reformen und Sparen ausgesprochen.
Auftrieb für Pfund Sterling
Eine Verbal-Intervention der Bank von England (BoE) gab unterdessen dem Pfund Sterling Auftrieb. Notenbankchef Mervyn King überraschte Anleger mit der Aussage, dass die Währung "angemessen bewertet" sei. Bislang galt King als Befürworter einer weiteren Schwächung des Pfundes, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu stärken.
Als Reaktion auf die King-Äußerungen stieg das Pfund auf ein Zehn-Tages-Hoch von 1,5176 Dollar. Anfang der Woche hatte es mit 1,4829 Dollar ein 33-Monats-Tief markiert.
"Seit 2007 hat das Pfund um 25 Prozent abgewertet", betont Commerzbank-Devisenstratege Peter Kinsella. "Das hat der Wettbewerbsfähigkeit nicht wirklich geholfen." Ein weiterer Kursrückgang werde nur die Inflation anheizen, daher versuche King, dem entgegenzuwirken. "Aber angesichts der unterschiedlichen Wachstumsaussichten in den USA und Großbritannien bleibt das Pfund zum Dollar ein Verkauf."
Quelle: ntv.de, ddi/dpa/DJ