Marktberichte

Dollar erholt sich Euro schielt in Richtung 1,35 Dollar

Dollar drucken bleibt in den USA angesagt.

Dollar drucken bleibt in den USA angesagt.

(Foto: REUTERS)

Der Dollar kommt nach einem kurzen Schwächeanfall wieder zurück. Für Gesprächsstoff am Devisenmarkt sorgt vor allem die künftige Fed-Chefin: Eine Drosselung der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank scheint derzeit nicht auf der Agenda zu stehen.

Am Devisenmarkt ist der Euro nach dem starken Anstieg am Mittwochnachmittag zum US-Dollar etwas zurückgefallen. Den Sprung über die Marke von 1,35 Dollar hat die Gemeinschaftswährung damit zunächst verpasst. Im Verlauf lag der Euro bei 1,3444 Dollar.

Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3436 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7443 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83715 britische Pfund, 134,26 japanische Yen und 1,2332 Schweizer Franken fest.

In der Nacht war der Euro kurzzeitig auf 1,3497 Dollar, den höchsten Stand seit einer Woche, gestiegen. Der Grund: Die künftige Fed-Chefin Janet Yellen sprach sich für weitere Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur aus. Das drückte die Renditen am Bondmarkt und sorgte für Dollar-Verkäufe. Doch dann kam es recht schnell zu einer Erholung.

"Yellen scheint sehr vorsichtig zu sein, was eine Rückführung der milliardenschweren Anleihenkäufe der Fed betrifft", sagte Teppei Ino von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ in Singapur. Allerdings habe sie sich in ihrer Rede sehr allgemein ausgedrückt, so dass Anleger nun auf weitere Details hofften, wenn sie vor den Senatsausschuss trete.

"Müssen wir bei einer Yellen-geführten Fed ewig auf die Reduzierung der Anleihekäufe warten? Wahrscheinlich zumindest so lange, bis die Fed ihre Vorstellungen davon, was starkes Wachstum ist, weiter reduziert hat", so Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das spreche für einen zunächst schwachen Dollar.

Eine Erholung des Euro gegenüber dem Dollar dürfte bei 1,3520 Dollar an ihre Grenzen stoßen, hieß es von Morgan Stanley. Im Anschluss könnte es zurück auf das Tief aus dem November bei 1,33 Dollar gehen. Zur Begründung verwiesen die Devisen-Analysten auf die jüngsten schwachen Daten aus der Eurozone. So sei das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal lediglich um 0,3 Prozent gestiegen und für Frankreich wurde sogar ein Rückgang um 0,1 Prozent vermeldet. Dazu kämen die Kommentare des EZB-Chefvolkswirts Peter Praet. Er sagte, die EZB könnte auch negative Zinssätze festlegen oder Papiere von den Banken kaufen, sofern dies nötig sei.

Yen verliert an Wert

Hauptverlierer am Devisenmarkt war aber die japanische Währung. Der US-Dollar erholte sich von seiner anfänglichen Schwäche gegenüber den asiatischen Währungen und erreichte die Marke von 100 Yen.

Händler führten das unter anderem auf Aussagen des japanischen Finanzministers Taro Aso zurück. Dieser hatte betont, ein Anstieg des Yen müsse verhindert werden. Andere verwiesen auf  die Gewinne am japanischen Aktienmarkt. Daisaku Ueno, Devisen-Stratege bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley, sprach von einer gestiegenen Risikofreude der Anleger infolge der Nikkei-Gewinne. Dies habe zu Verkäufen im Yen geführt, der als sicherer Anlagehafen in schlechten Zeiten gilt.

Quelle: ntv.de, rts

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