Marktberichte

Athen macht es offiziell Euro rückt weiter vor

Euro nach Athen tragen: "Es läuft jetzt wenigstens so, wie sich die Politiker das vorstellen."

Euro nach Athen tragen: "Es läuft jetzt wenigstens so, wie sich die Politiker das vorstellen."

(Foto: dapd)

Vor dem Wochenende geht es mit dem Euro weiter nach oben. Parallel zum Schuldenschnitt für Athen gewinnt die europäische Gemeinschaftswährung auffällig an Stärke. Eilig legen Charttechniker ihre Lineale an: Sie erkennen einen Widerstand - und dahinter einen neuen Trend.

Die griechische Regierung hat das offizielle Angebot an private Gläubiger des Landes zum vereinbarten in Athen vorgelegt. Das entsprechende Dokument wurde vom Ministerrat gebilligt, hieß es. Details des Programms sollen im Laufe des Tages bekanntgegeben werden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.

Die Reaktionen am Devisenmarkt waren deutlich: Mit jedem Schritt in Richtung Eindämmung der Schuldenkrise lichtet sich der Ausblick für die Eurozone. Kurz vor dem Wochenende baut der Euro seine Gewinne weiter aus. Dabei nähert er sich einer Kursmarke, die charttechnisch orientierte Beobachter als "Widerstand" für eine weitere Aufwärtsbewegung betrachten. Diese Linie liegt bei 1,3410 Dollar. Zuletzt notierte der Euro mit 1,3412 bereits leicht darüber.

Den Charttechnikern zufolge liegt hier das sogenannte "Pullback" eines gebrochenen Aufwärtstrends. Auch wenn dieser Trend relativ schnell nach oben davonlaufen sollte, könne es nicht verwundern, wenn der Euro das Tempo des Vortages erst einmal nicht weiter durchhalten werde, hieß es zur Erklärung. Unabhängig davon rückten dennoch der neue Aufwärtstrendkanal bei 1,3530 Dollar und der mittelfristige Abwärtstrend bei 1,3640 Dollar als nächste Ziele ins Blickfeld.

Ausgelöst worden sei die Aufwärtswelle laut Marktteilnehmern von der und der Abstimmung im griechischen Parlament: "Es läuft jetzt wenigstens so, wie sich die Politiker das vorstellen", sagte Lutz Karpowitz, Devisen-Analyst der Commerzbank.

Die Gefahr, dass Athen kurzfristig und unkontrolliert pleitegeht, sei deutlich gesunken. Allerdings gebe es noch Fragezeichen. Ob die Reformen auch umgesetzt werden, stehe auf einem ganz anderen Blatt, fügte der Analyst hinzu. Auch die Wahl im April könnte den gesamten Reformprozess schnell beenden.

Am Nachmittag erwarten Devisenstrategen handfeste Impulse von der Konjunkturagenda: Erwartet werden der Michigan-Index zum US-Verbrauchervertrauen und die US-Neubauverkäufe.

Am Vormittag hatte der Euro erstmals seit dem 9. Dezember wieder das Niveau von 1,34 Dollar überschritten.  Aus technischer Sicht hat sich die Situation des Euro weiter verbessert. Die Indikatoren legten einen Test des Abwärtstrends bei 1,3640 Dollar nahe, so ein technischer Analyst.

Die Feinunze Gold wurde am Morgen mit 1.778,50 Dollar zum Fixing festgestellt nach einem Nachmittags-Fixing von 1.777,00 Dollar am Donnerstag.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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