Die Rupie kommt ins Rutschen Euro schielt Richtung USA
22.11.2011, 11:30 Uhr
Politisches Patt in Washington.
(Foto: dpa)
Die Lage an den Devisenmärktenn bleibt von politischen Unwägbarkeiten und beängstigend großen Zahlen beherrscht. Der Euro bewegt sich in einer vergleichsweise schmalen Spanne. Die indische Rupie verliert weiter an Boden.
Der Euro hat am Dienstag unter der Marke von 1,35 US-Dollar verharrt. An den Finanzmärkten bleibe die Schuldenkrise das alles beherrschende Thema, hieß es von Händlern.
Zuletzt waren in den USA die monatelangen Verhandlungen einer überparteilichen Kommission zur Entwicklung eines Konzept für den Schuldenabbau gescheitert. Im Raum steht ein Schuldenberg über rund 15 Billionen US-Dollar. Am Vormittag notierte der Euro bei 1,3550 Dollar. Ein Dollar kostete damit etwa 0,7379 Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,3458 (Freitag: 1,3576) Dollar festgesetzt.
An den Devisenmärkten stehe nach wie vor "die existenzielle Krise der Eurozone" im Fokus, sagte der Experte Volker Brokelmann von der HSH Nordbank. Das drängendstes Problem bleibe die Abwendung einer unkontrollierten Staatspleite Griechenlands. Die Eurozone hatte sich zuletzt zu weiteren Hilfen für das krisengeschüttelte Griechenland bereit erklärt. Die Eurogruppe fordert aber schriftliche Zusicherungen der politisch Verantwortlichen im Land. Der Chef der griechischen Konservativen, Antonis Samaras, hatte seine Unterschrift bisher verweigert.
Indien gerät unter Druck
Weit abseits der europäischen Schuldenkrise ist die indische Währung unterdessen auf ein Rekordtief gegenüber dem US-Dollar gefallen. An der National Stock Exchange in Mumbai mussten Händler am Dienstag zeitweise 52,73 Rupien für einen US-Dollar zahlen. Grund dafür ist nach Ansicht von Beobachtern der erhöhte Devisenbedarf durch steigende Importe in das südasiatische Land, unter anderem Rohstoffe wie Erdöl.
Auch ausländische Investoren seien aufgrund der internationalen Finanzkrise sowie einer anhaltend hohen Inflation von rund 10 Prozent im Land und eines abgeschwächten Wirtschaftswachstums derzeit eher zurückhaltend bei ihren Engagements in Indien.
Seit Januar ist die indische Rupie im Vergleich zum US-Dollar um rund 15 Prozent gefallen. Finanzminister Pranab Mukherjee wies im Sender NDTV Profit allerdings Forderungen nach einer Intervention der indischen Zentralbank zurück. Die Abwertung der Rupie spiegele die angespannte weltweite Wirtschaftslage wider.
Quelle: ntv.de, dpa