Marktberichte

Yen wird schwächer Euro springt über 1,34

Euro kann es noch.

Euro kann es noch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Japanische Politiker versuchen, den Yen nach unten zu reden - mit Erfolg. Währenddessen gewinnt der Euro auch zum Dollar an Stärke, da die Krise in der Eurozone an Schärfe verliert.

Der Euro hält sich über der Marke von 1,34 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,3436 und reagierte damit nur verhalten auf die Rückzahlungen des Dreijahrestenders durch europäische Banken. "Mit 137 Milliarden Euro liegt die Gesamtsumme der Rückzahlungen im Rahmen der Erwartungen", sagte ein Beobachter. Geliehen hatten sich die Banken das Geld kurz vor Weihnachten 2011 beim ersten der beiden je drei Jahre laufenden Refinanzierungsgeschäfte, die insgesamt ein Volumen von rund einer Billion Euro hatten.

Welche Banken das Geld zurückgeben, blieb zunächst unklar. Die Institute nutzen die Option, bereits nach einem Jahr das Geld an die Zentralbank zurückzugeben, da mittlerweile mehr und mehr Banken wegen der abflauenden Krise wieder auf anderen Wegen und auch billiger an frische Liquidität kommen.

Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,3469 (Donnerstag: 1,3349) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7424 (0,7491) Euro.

Blick über den Kanal

Unterdessen gab das britische Pfund zu Euro und Dollar kräftig nach, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal stärker als erwartet geschrumpft ist. Zum US-Dollar fiel das Pfund mit 1,5746 Dollar auf den tiefsten Stand seit August vergangenen Jahres. Der Euro kletterte dagegen auf 0,8528 Pfund. Das war der höchste Stand seit Dezember 2011.

Zum Wochenschluss verlor der Yen an Wert. Der Dollar stieg zur japanischen Währung auf 90,90 Yen, der Euro kletterte auf 122,14 Yen.

Auslöser waren wohl unter anderem Preisdaten, die darauf hinwiesen, dass die japanische Wirtschaft weiter in der Deflation steckt. Damit steigt der Druck auf die heimische Notenbank, für eine Abwertung des Yen zu sorgen. Zudem sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura, ein Level um 100 Yen pro Dollar wäre kein Anlass zur Besorgnis.

In den Tagen zuvor hatte sich der Yen stabilisiert - zeitweise wurden nur rund 88 Yen je Dollar gezahlt - und das, obwohl die Bank of Japan ein unbegrenztes Anleihenkaufprogramm angekündigt hatte. Solche Aktionen schwächen eine Währung in der Regel. Analysten hatten die gegensätzliche Reaktion beim Yen damit erklärt, dass das Programm erst ab 2014 greift.

"Es sieht so aus, als ob jedes Mal, wenn es beim Währungspaar Dollar-Yen eine Korrektur gibt, ein japanischer Amtsträger heraustritt und den Yen nach unten redet", sagte Devisenanalyst Callum Henderson von der Standard Chartered Bank in Singapur. Es handele sich um eine Kampagne, die Aufmerksamkeit der Märkte darauf zu richten, dass die Wirtschaft angekurbelt werden müsse.

Die japanische Wirtschaft ist stark abhängig von Exporten, und den entsprechend ausgerichteten Unternehmen hilft es, wenn der Yen schwach ist.

Won unter Druck

Indes geriet der südkoreanische Won unter Druck, nachdem Nordkorea mit dem Test von Atomwaffen gedroht hatte. Für einen US-Dollar mussten 1074,50 Won gezahlt werden, während es zuvor 1068,70 waren. Der Dollar profitiere ferner von der Erwartung, dass Ausländer südkoreanische Aktien verkauften und die Erlöse repatriierten, sagte Jeon Seung-ji, Devisenanalyst bei Samsung Futures.

In zehn der zwölf vergangenen Börsensitzungen hätten Ausländer netto südkoreanische Aktien verkauft. Ein Händler in Seoul erwartete unterdessen, dass der Dollar in der kommenden Woche zum Won noch stärker zulegt, wobei die zum Monatsende anfallenden Abrechnungen im Exportsektor die Gewinne begrenzen könnten. Der nächste Widerstand für den Dollar liege bei 1078 Won.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen