Euphorie nach Dollar-Swap-Aktion Euro springt über 1,35
30.11.2011, 15:48 Uhr
(Foto: dpa)
Die Notenbanken arbeiten Hand in Hand und die Märkte ziehen an. Auch der Euro profitiert kräftig von der überraschenden Aktion der Zentralbanken.
Die Finanzmärkte haben am Mittwochnachmittag geradzu euphorisch auf die konzertierte Dollar-Swap-Zinssenkung der großen Notenbanken weltweit reagiert. Der Euro hat zum Dollar binnen weniger Minuten von Kursen um 1,33 US-Dollar in der Spitze auf über 1,35 Dollar aufgewertet.
"Es ist das erstemal seit langer Zeit, dass wirklich alle wichtigen Zentralbanken weltweit koordiniert vorgehen. Angesichts des eher unkoordinierten Vorgehens der Politik in der europäischen Schuldenkrise sorgt das für neue Zuversicht unter Investoren", sagt Hartwig Wild vom Frankfurter Bankhaus Metzler.
Allerdings belegt die starke Reaktion der Erleichterung an den Finanzmärkten laut dem Währungsexperten auch eine "offene Wunde": Sie zeige, wie groß die Probleme von Marktteilnehmern bei der Beschaffung von Dollar-Liquidität zuletzt gewesen seien. Große US-Geldmarktfonds hätten jüngst ihre Linien für die Vergabe von Dollar angesichts der Schuldenkrise in der Eurozone nochmals zurückgefahren.
"Der Euro-Dollar-Swap war zuletzt kaum noch eine Zinsdifferenz, sondern eine Art Sonderaufschlag bei Dollar-Nachfrage", sagt Wild. Marktteilnehmer mit Bedarf an Dollar, die über keine bei den Notenbanken hinterlegbaren Wertpapiere mehr verfügt hätten, hätten stattdessen andere Wertpapiere verbriefen und diese wiederum an andere Marktakteure weiterreichen müssen, um von diesen überhaupt noch an Dollar-Liquidität zu gelangen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts