Marktberichte

Auf der Suche nach Impulsen Euro springt wieder über 1,38er Marke

Am 1. Januar führt Lettland den Euro ein.

Am 1. Januar führt Lettland den Euro ein.

(Foto: dpa)

Die europäische Gemeinschaftswährung legt wieder zu. Die Aussicht auf vorerst keine weiteren Zinssenkungen in der Eurozone sowie ein schwächerer Dollar im Zuge enttäuschender US-Immobiliendaten sorgten für Rückenwind.

Der Kurs des Euro ist zu Wochenbeginn angesichts gedämpfter Zinssenkungserwartungen in der Eurozone wieder über die Marke von 1,38 US-Dollar gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am frühen Abend mit 1,3814 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,3728 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3783 Dollar fest. Der Greenback kostete damit 0,7255 Euro.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Verschiedene EZB-Vertreter hätten zuletzt deutlich gemacht, dass sie keine Notwendigkeit für eine weitere Leitzinssenkung sehen, begründeten Händler die Kursgewinne. "Im Moment sehen wir keinen unmittelbaren Handlungsbedarf", sagte EZB-Präsident Mario Draghi dem "Spiegel". Derzeit könne von einer Deflation keine Rede sein. "Wir haben keine japanischen Verhältnisse", sagte er. Ein erneute Leitzinssenkung würde den Euro tendenziell belasten.

Nach schwachen US-Konjunkturdaten weitete der Euro seine Gewinne am Nachmittag aus. Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe war in den USA im November weniger stark gestiegen als erwartet. Der Häusermarkt ist für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA sehr wichtig. Der Handel sei jedoch am Tag vor Silvester sehr dünn gewesen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83640 britische Pfund, 145,02 japanische Yen und 1,2259 Schweizer Franken fest.

Terroranschläge setzen Rubel unter Druck

Derweil ist angesichts eines zweiten tödlichen Anschlags in nur zwei Tagen in der russischen Stadt Wolgograd der Rubel unter Druck geraten. Für einen Dollar wurden 32,744 Rubel gezahlt, 0,5 Prozent mehr als Ende vergangener Woche.

Händler sagten, die tödlichen Anschläge von Sonntag und Montag hätten vor Augen geführt, wie leicht Russland angreifbar sei - so kurz vor den Olympischen Winterspielen.

Dagegen verzeichnete die Moskauer Börse Gewinne. Die Terroranschläge haben den Markt nicht nachhaltig erschüttert. Der in Rubel denominierte Micex gewann am letzten Handelstag des Jahres 0,6 Prozent auf 1.504 Punkte und hielt sich damit oberhalb der technischen Unterstützung bei 1.500 Punkten. Die Umsätze waren allerdings vor der zehntägigen Handelspause aufgrund der Neujahrsfeiertage gering.

Unter den Einzelwerten legten Sberbank um 0,5 Prozent zu. VTB stiegen um 0,8 Prozent und Lukoil um 1,6 Prozent. Gazprom gaben um 0,2 Prozent nach. Der in US-Dollar denominierte RTS-Index büßte 0,2 Prozent ein. Der Start in das neue Börsenjahr 2014 werde von der allmählichen Abkehr von der lockeren Geldpolitik weltweit bestimmt sein, prognostizierte Zerich Capital Management.

Quelle: ntv.de, jga/jwu/rts/dpa

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