Marktberichte

Starke US-Konjunkturdaten Euro stapelt tiefer

Die unerwartet starke Nachfrage am US-Immobilienmarkt hat den Euro am Donnerstag zeitweise unter Druck gesetzt. Die Gemeinschaftswährung fiel am Donnerstagnachmittag bis auf 1,3416 US-Dollar zurück, nachdem sie zuvor um 1,3445 Dollar geschwankt hatte. Die Zahl verkaufter Eigenheime war nach Angaben des US-Handelsministeriums im April im Vergleich zum Vormonat um 16 Prozent auf annualisiert 981.000 gestiegen. Experten hatten hingegen nur mit 860.000 verkauften Häusern gerechnet. "Auf den ersten Blick sind die Daten brillant ausgefallen", sagte Stefan Schilbe, Volkswirt bei Trinkaus & Burckhardt.

Da der US-Immobilienmarkt derzeit als die Achillesferse der weltgrößten Volkswirtschaft gilt, reagierten die Anleger an den Aktienmärkten erleichtert auf die unerwartet guten Daten. Der Dax drehte ins Plus und drückte die Notierungen am Rentenmarkt ins Minus. Allerdings hielt die gute Stimmung nicht lange vor. Schon kurze Zeit später erholte sich der Euro wieder und die Renten wiesen wieder leichte Kursgewinne auf. Da viel Konjunkturoptimismus für die Eurozone und zunehmend auch für die US-Wirtschaft bereits eingepreist sei, "gehen die fundamentalen Argumente für weitere Kursverluste allmählich aus", schrieben die Analysten der Helaba.

Zuletzt wies der Bund-Future ein leichtes Plus von sechs Ticks auf 112,48 Zähler auf. Die dem Kontrakt zugrunde liegende zehnjährige Bundesanleihe stieg um 17 Ticks auf 99,06 Stellen und rentierte mit 4,365 Prozent. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 4,38 (4,39) Prozent. Der Rex-Rentenindex notierte kaum verändert bei 114,5107 Stellen.

Ifo-Index im Rahmen der Erwartungen

Am Morgen hatte der Ifo-Index den Euro leicht belastet. Mit 108,6 Punkten hatte der Index knapp unter dem 16-Jahres-Hoch vom Dezember und minimal unter den von Analysten erwarteten 108,8 Punkten gelegen. "Das hat möglicherweise etwas zur Schwäche des Euro beigetragen", sagte Devisenanalyst Johan Javeus von SEB in Stockholm. Nach dem jüngsten Anstieg dürfte die Gemeinschaftswährung Experten zufolge aber eine Verschnaufpause einlegen. "Ab einem gewissen Punkt braucht der Markt das", sagte der Analyst. Zudem seien die Investoren wegen der Warnung des ehemaligen Fed-Präsidenten Alan Greenspan vor einem Crash an der chinesischen Börse vorsichtiger geworden, sagten andere Analysten. Den Euro-Referenzwert legte die EZB am Mittag mit 1,3448 (Mittwoch: 1,3490) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken EuroFX wurde der Wert mit 1,3439 (1,3455) Dollar ermittelt.

Quelle: ntv.de

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