AIG lässt die Märkte erzittern Euro steigt in den Abend
26.02.2010, 17:00 UhrAuf die Devisenmärkte prasseln zum Ende der Woche unterschiedliche konjunkturelle Impulse ein. Der Euro legt gegenüber dem Dollar um fast ein Cent zu. Auch mit Blick auf den Yen geht es für die europäische Währung nach oben.

Bedrucktes Papier mit hoher Wertzuschreibung: Dollar-Noten in den Händen eines Devisenexperten.
(Foto: REUTERS)
Angesichts gemischt ausgefallener Daten zur Entwicklung der US-Wirtschaft hat sich der Euro zum Wochenschluss etwas erholt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Freitagnachmittag 1,3635 Dollar nach 1,3546 Dollar im späten US-Vortagesgeschäft. Gegenüber der japanischen Währung stieg der Euro auf bis zu 121,64 Yen, nachdem er am Vortag noch auf ein Ein-Jahrestief gefallen war.
Nachdem der Euro zuletzt von Zweifeln am Erfolg der griechischen Haushaltskonsolidierung belastet worden war, standen am Freitag Nachrichten aus den USA im Vordergrund. Vor allem ein Milliardenverlust des angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG verunsicherte die Investoren. Möglicherweise braucht der im September 2008 ins Straucheln geratene Konzern weitere Staatshilfen.
Die aktuellen US-Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus. So war die US-Wirtschaft im vierten Quartal mit revidiert 5,9 Prozent stärker gewachsen als Experten erwartet hatten. Auch der Konjunkturindex der Einkaufsmanager im Großraum Chicago für Februar verbesserte sich und wies Analysten zufolge auf eine anhaltende starke Dynamik im Industriesektor hin.
Für Enttäuschung sorgten dagegen der unerwartete Rückgang des von Universität Michigan und Reuters ermittelten US-Verbrauchervertrauens im Februar und schwache Daten vom US-Immobilienmarkt. "Der Markt tut sich im Moment sehr schwer US-Daten zu interpretieren. Wir sitzen zwischen den Stühlen", sagte ein Devisenhändler.
Ein Teil der Anleger betrachte gute US-Daten als Unterstützung für den Dollar, da dies steigende Zinsen wahrscheinlicher werden lasse, meinte der Händler. Die zweite Fraktion argumentiere hingegen mit der Risikoaversion, wonach Investoren als Reaktion auf schlechte Nachrichten in den als sicheren Hafen geltenden Dollar flüchteten.
Die Rentenmärkte lagen leicht im Plus. Der für Europa richtungsweisende Bund-Future legte fünf Ticks auf 124,35 Stellen zu, die Rendite der zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 3,109 Prozent.
Das anhaltende Interesse von Investoren an deutschen Staatspapieren zeigte sich auch bei den zweijährigen Schatzanweisungen des Bundes, deren Rendite zeitweilig auf 0,825 Prozent fiel. Auch die US-Rentenmärkte lagen im frühen Geschäft im Plus.
Quelle: ntv.de, rts