Marktberichte

Anleger optimistisch, Analysten nicht Euro steigt trotz Zypern-Krise

Der schimmernde Glanz des zyprischen Euros kann über die Probleme nicht hinwegtäuschen.

Der schimmernde Glanz des zyprischen Euros kann über die Probleme nicht hinwegtäuschen.

(Foto: dpa)

Die EZB wird es schon richten. Mit diesem Anleger-Gedanken steigt der Euro trotz der Zypern-Krise kräftig an. Sollte sich der Markt hier täuschen, könnten die Folgen jedoch schmerzhaft sein. Erste Analysten sehen die Gemeinschaftswährung schon bald bei 1,26 Dollar, der Anleihenhändler Pimco tritt bei seinem Euro-Engagement ordentlich auf die Bremse.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro hat sich von seiner Vortagesschwäche erholt und notierte am Nachmittag um 1,2960 Dollar und damit fast einen US-Cent höher als im späten Vortagesgeschäft. Die angespannte Lage in Zypern schoben die Anleger offenbar gedanklich ersteinmal zur Seite. Im Zweifel werde schon die Europäische Zentralbank einspringen, erläuterten Börsianern die Überzeugung der Investoren. Schon jetzt helfe die Notenbank ja in Zypern aus. Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen betonte allerdings, dass die EZB nur solventen Banken Notfallliquidität gewähren könne. Die Solvenz der zyprischen Banken müsse aber "als nicht gegeben angesehen werden, wenn nicht bald ein Hilfsprogramm für Zypern beschlossen wird, das eine rasche Rekapitalisierung des Bankensektors gewährleistet", sagte Asmussen der Wochenzeitschrift "Zeit".

Entsprechend mehren sich auch die pessimistischen Stimmen: Der weltgrößte Anleihenhändler Pimco hat angesichts des umstrittenen Hilfspakets für Zypern sein Engagement im Euro reduziert. Die am Wochenende vorgelegten Maßnahmen der Euro-Länder deuteten darauf hin, dass der Weg für Europa noch steiniger werde, sagte Saumil Parikh, Geschäftsführer bei Pimco. Die Entwicklung dürfe nicht nur als politischer Fehler betrachtet werden. "Man muss vielmehr erkennen, dass der Euro weit davon entfernt ist, eine perfekte Reservewährung zu sein."

Die heutige Erholung des Euro sei nichts weiter als ein Short-Squeeze in Verbindung von Käufen des britischen Pfunds gegen den US-Dollar, sagt Masafumi Takada, Leiter des Devisenhandels der BNP Paribas in New York. Die Bank setzt unverändert auf einen fallenden Euro und sieht die Gemeinschaftswährung binnen zwei Wochen bei 1,26 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen