Marktberichte

Rückenwind vom Ifo-Index Euro strebt nach oben

Die überraschend kräftige Aufhellung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt auch am Devisenmarkt nicht ohne Wirkung. Der Euro nähert sich wieder der 1,50er Schwelle.

Thanksgiving wirft seine Schatten voraus.

Thanksgiving wirft seine Schatten voraus.

(Foto: REUTERS)

Die europäische Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,4989 Dollar nach 1,4963 Dollar im späten US-Geschäft. Zeitweise hätten sinkende Kurse an den Aktienmärkten den Euro unter die Marke von 1,49 Dollar gezogen, sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. "Der Ifo-Index fiel viel besser aus als erwartet und ließ den Euro wieder anziehen." Praefcke betonte allerdings, dass wenig Liquidität im Markt sei. Offenbar halten sich die Anleger vor dem langen Wochenende in den USA wegen des "Thanksgiving"-Feiertages am Donnerstag zurück.

Wie das Münchener Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) in seiner Umfrage unter 7000 Unternehmen mitteilte, stieg der Geschäftsklimaindex im November um 1,9 auf 93,9 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit August 2008. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 92,5 Zählern gerechnet. "Positiv zu vermerken ist, dass sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen gestiegen sind", sagte LBBW-Analyst Dirk Chlench. "Die Befürchtungen, dass die starke Aufwertung des Euro das Exportgeschäft kaputt macht, scheinen sich nicht zu bewahrheiten." Andere Analysten betonten, dass die Zahlen ein weiteres Anziehen der Wirtschaft signalisierten.

Auf die US-Konjunkturdaten reagierte der Euro zunächst kaum. Die Abwärtsrevision des Wachstums des US-Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal fiel zwar mit 2,8 Prozent von zuvor gemeldeten 3,5 Prozent etwas deutlicher aus als Analysten erwartet hatten. Das Szenario fortgesetzten Wachstums werde mit den Daten aber nicht in Frage gestellt, kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. "Trotz der Enttäuschung löst sich die US-Wirtschaft mit einer ansehnlichen Wachstumsrate im dritten Quartal aus der Rezession."

Die Preise für Wohnimmobilien in ausgewählten US-Ballungsgebieten sind den fünften Monat in Folge gestiegen. Einfamilienhäuser in 20 Ballungsräumen kosteten im September 0,3 Prozent mehr als im August, wie aus dem Index von Standard & Poor's hervorgeht. Im Vorfeld befragte Analysten hatten mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet.

Das Konsumklima in den USA hat sich im November aufgehellt. Der Index für das Verbrauchervertrauen stieg auf 49,5 von 48,7 Punkten im Oktober, wie das Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Stand von 47,7 Punkten gerechnet.

Am Rentenmarkt legte der richtungsweisende Bund-Future 13 Ticks auf 122,58 Zähler zu. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,263 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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