Marktberichte

Rentenpapiere im Plus Euro tritt auf der Stelle

Der Euro hat sich zum Wochenbeginn kaum bewegt. "Es ist schon bemerkenswert, dass es nach den zuletzt heftigen Kursverlusten keine größere Gegenbewegung gibt", sagte Rainer Sartoris, Analyst bei HSBC Trinkaus. Der Euro pendelte am Montag um die Marke von 1,47 Dollar. Im frühen asiatischen Handel hatte er noch bis auf 1,4674 nachgegeben und damit seine Talfahrt der vergangenen Woche fortgesetzt. "Es hat einen Richtungsschwenk gegeben, nachdem die Investoren jahrelang auf einen steigenden Euro gesetzt hatten", erläuterte Sartoris die jüngsten Verluste der Gemeinschaftswährung. Kurzfristig könnte das den Euro bis auf unter 1,40 Dollar drücken.

Hintergrund der zumindest kurzfristigen Trendwende sind die sich eintrübenden Wachstumsperspektiven in der Euro-Zone. Hinzu kamen am Freitag Preiseinbrüche an den Rohstoffmärkten, was dem Dollar Rückenwind verlieh. Wenn der Ölpreis fällt, wird das am Devisenmarkt als Entlastung für die US-Währung gesehen - ein steigender Ölpreis hingegen ist aus Anlegersicht hingegen schlecht für die US-Wirtschaft. Zu Wochenbeginn erholte sich der Preis für die US-Ölsorte WTI um rund ein Prozent je Fass auf 114,65 Dollar.

Die US-Währung dürfte der Commerzbank zufolge zwar vor einer schwierigen Woche stehen, dennoch rechnen die Experten insgesamt mit weiteren Verlusten des Euro zum Dollar. Am Dienstag stehen die US-Erzeugerpreise und die Baubeginne und genehmigungen auf der Agenda. "In beiden Fällen wird mit einem kräftigen Rückgang gerechnet. Das aber eröffnet auch Überraschungspotenzial", hieß es bei der Commerzbank. Am Abend wird zudem der NAHB-Wohnungsmarktindex veröffentlicht.

Hauptthema am Devisenmarkt bleibe die Konjunkturschwäche der Euro-Zone. "Das Marktthema zur Zeit ist die Frage, wann die EZB die Zinsen senken wird", sagte Hiroshi Yoshida, Händler bei der japanischen Shinkin Central Bank. "Händler erwarten, dass die EZB im Herbst ein entsprechendes Signal geben und Anfang nächsten Jahres handeln wird." Die Europäische Zentralbank legten den Referenzwert für den Euro mit (1,729) Dollar fest.

Keine große Unterstützung bei Bund-Future gesehen

Staatsanleihen waren angesichts der Verluste am Aktienmarkt als sichere Häfen gefragt. Der Bund-Future stieg um 20 Ticks auf 114,40 Zähler. Nach Ansicht der Helaba werden die Daten dieser Woche keine Entwarnung für die Konjunktur in den USA und der Eurozone geben. Da die Konsensschätzungen aber pessimistisch seien und es deshalb kein negatives Überraschungspotenzial gebe, bleibe die Unterstützung für den Rentenmarkt begrenzt. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 4,149 Prozent. Die von der Bundesbank tägliche errechnete Umlaufrendite betrug 4,17 (4,22) Prozent, der Rex-Rentenindex lag 0,3 Prozent höher bei 116,4302 Punkten.

Quelle: ntv.de

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