Marktberichte

China, Griechenland und Dollar Euro turnt an der Marke

Bestandteil der Eurozone: Sogar Kreta ist mit drauf.

Bestandteil der Eurozone: Sogar Kreta ist mit drauf.

(Foto: Reuters)

Nach der Wachstumswarnung aus China steuert die europäische Gemeinschaftswährung durch unsicheres Terrain: An den Devisenmärkten setzen Beobachter nun voll auf die USA. Dort stehen am Nachmittag neue Impulse an.

Deutlich unter der Marke von 1,32: Es scheint, als könnte sich der Euro jederzeit wieder nach oben schwingen.

Deutlich unter der Marke von 1,32: Es scheint, als könnte sich der Euro jederzeit wieder nach oben schwingen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz eines ganzen Bündels schlechter Nachrichten scheint der Euro zu Wochenbeginn weitgehend resistent gegen größere Kursverluste.

"Seit dem Hoch bei 1,3488 Dollar hat der Euro rund 3 Cent verloren und es hat den Anschein, dass diese Entwicklung zunächst einmal ausgelaufen ist", sagte ein Devisenhändler.

Abgesehen davon sei es aber wahrscheinlich, dass der Euro noch weiter bis in den Bereich von 1,3050 Dollar nachgeben werde. "Denn nachdem Federal-Reserve-Chef Ben Bernanke zuletzt nicht mehr von einer dritten Runde quantitativer Lockerungen gesprochen hat, hat sich das Umfeld für den Dollar aufgehellt", erklärte er. Dies zeige sich darin, dass die US-Währung zu Euro, Pfund und Yen aufgewertet habe.

Einen neuen Schub an Risikosorgen löste Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao aus. Er zurrte das Wachstumsziel für das laufende Jahr bei 7,5 Prozent fest. Zuvor wurden in der Regel 8 Prozent angestrebt und das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts fiel dann sogar noch höher aus.

Die Aussichten auf ein abgeschwächtes Wachstum in China hatten die Aktienmärkte Europas zu Wochenbeginn unter Druck gesetzt und den Bund-Future auf ein neues Allzeithoch gehievt.

Darüber hinaus fürchtet die Europäische Zentralbank (EZB) Berichten zufolge, dass sich zu wenige private Gläubiger freiwillig am Schuldenerlass für Athen beteiligen werden.

Um den angestrebten Schuldenstand von 120,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erreichen, könnte das Land daher den Schuldenschnitt von privaten Gläubigern erzwingen, was die Kreditausfallversicherungen auslösen dürfte. Dazu kursieren Überlegungen zu einem möglicherweise erforderlichen dritten Rettungspaket für Griechenland.

"Die Causa 'Griechenland' ist damit weiter ein Stolperstein im europäischen Krisenbekämpfungsprozess", sagt Ulrich Leuchtmann, Chef des Devisen-Researchs der Commerzbank. Die gute Nachricht sei allerdings: "Hellas wirkt nicht mehr ansteckend. Die Renditeaufschläge für italienische und spanische Staatsanleihen sind von den Zweifeln an der Griechenland-Rettung unbeeindruckt".

Schwache Daten aus Europa

Auch die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor des Euroraums im Februar enttäuschten. "Das ist kein gutes Omen für die Wirtschaft im Gemeinsamen Währungsgebiet", so Newedge-Strategin Annalisa Piazza. Eine milde Rezession sei gut möglich.

Für neue Impulse könnte am Nachmittag der Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe der USA sorgen. Ökonomen erwarten für Februar einen Rücksetzer auf 56,0 von 56,8 Punkten im Januar.

"Am Donnerstag konnte der überraschend schlechte Index für das verarbeitende Gewerbe dem Dollar nichts anhaben. Da wird das Pendant für den Dienstleistungssektor auch nichts bewegen. Zumal hier die Interpretation noch schwerer fällt", sagte Commerbank-Devisenexperte Leuchtmann.

Die Feinunze Gold kostete zum Londoner Vormittag-Fixing 1.698,00 Dollar. Am Freitagnachmittag wurde sie dort mit 1.707,00 Dollar festgestellt nach 1.714,50 Dollar am Vormittag.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen