Marktberichte

US-Arbeitsmarkt im Fokus Euro über 1,26 Dollar

Der Rückgang der Beschäftigtenzahl in den USA im Juni setzt den Dollar unter Druck. Der Euro erreicht damit den höchsten Stand seit Ende Mai.

Der Euro stabilisiert sich.

Der Euro stabilisiert sich.

(Foto: REUTERS)

Die Erwartung eines schwächeren US-Wirtschaftswachstums hat den Dollar zum Wochenschluss weiter belastet. Der Euro baute am Freitag seine Kursgewinne gegenüber dem Greenback aus und erreichte mit zeitweilig 1,2613 Dollar den höchsten Stand seit Ende Mai. Damit hat die Gemeinschaftswährung auf Wochensicht knapp vier Prozent an Wert gewonnen.

Zur skeptischeren Sicht der Investoren trugen Händlern zufolge die offiziellen Juni-Daten vom US-Arbeitsmarkt bei. Sie zeigten nach Ansicht von Postbank-Volkswirt Thilo Heidrich, dass die Erholung noch immer auf wackligen Beinen steht. Nach Einschätzung von Helaba-Analyst Ralf Umlauf bleibt eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank damit Fed in weiter Ferne. "Eine baldige Abkehr von der sehr expansiven Geldpolitik der Fed ist nicht zu erwarten."

Im Juni war in den USA die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft erstmals in diesem Jahr gesunken, doch zugleich fiel die Arbeitslosenquote auf 9,5 Prozent. Schon an den Vortagen waren schwache US-Konjunkturdaten veröffentlicht worden. "Die Stimmung für die USA ist seit einigen Tagen negativ", sagte ein Devisenhändler. In dieses Bild fügte sich nun der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht. "Die Besserungstendenzen bleiben erkennbar, doch eine Arbeitslosenquote von fast zehn Prozent zeigt auch, dass der US-Arbeitsmarkt noch weit vom Normalzustand entfernt ist", erklärte Heidrich.

Auch die US-Industrieaufträge enttäuschten. Sie fielen im Mai um 1,4 Prozent und damit deutlich stärker als von Reuters befragte Experten im Schnitt erwartet hatten.

Einige Händler begründeten den jüngsten Kurssprung des Euro - am Dienstag noch wurden für die Gemeinschaftswährung unter 1,2150 Dollar gezahlt - auch mit Eindeckungskäufen zu Beginn des zweiten Halbjahres. Am Donnerstag hatte die reibungslose Abwicklung des über 400 Mrd. Euro schweren Jahrestenders der Europäischen Zentralbank (EZB) die Investoren beruhigt.

Quelle: ntv.de, rts

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