Marktberichte

Blick nach China Euro über 1,28 Dollar

Überraschend positive Wirtschaftsdaten aus China lassen am Devisenmarkt Druck vom Kessel und geben dem Euro Raum für einen Anstieg über die Marke von 1,28 Dollar.

Auch zum Yen legt der Euro etwas zu.

Auch zum Yen legt der Euro etwas zu.

(Foto: REUTERS)

Nach Kursgewinnen im asiatischen Handel hat sich der Euro am Montagmittag um die Marke von 1,28 US-Dollar stabilisiert. Im Tagestief handelte die Gemeinschaftswährung kurz nach Mitternacht rund einen US-Cent niedriger. "Die etwas entspanntere Lage an der Risikofront hat dem Euro/Dollar in den letzten Stunden etwas Luft verschafft", meint Armin Mekelburg vom UniCredit. Der Devisenstratege verweist zur Begründung hierfür auf robuste Wachstumsdaten aus China und auf die Einigung auf die künftige Kapitalausstattung von Banken.

Bereits am Samstag wurde bekannt, dass die chinesische Industrieproduktion im August auf Jahressicht um 13,9 Prozent gestiegen ist. Im Juli hatte das Plus 13,4 Prozent betragen. Volkswirte hatten im August mit einem Anstieg von lediglich 12,9 Prozent gerechnet. Auch die Konsumentenpreise sind im August stärker gestiegen als im Juli. "Die am Samstag veröffentlichten chinesischen Zahlen lassen die Risikoneigung steigen", sagt Imre Speizer, Devisenstratege bei Westpac FX.

Zudem haben sich am Sonntag die Vorsitzenden der Notenbanken und Aufsichtsbehörden der im Basler Ausschuss vertretenen Länder auf eine Verschärfung der Kapital- und Liquiditätsanforderungen an Kreditinstitute verständigt. Zusätzlich zu höheren Kapitalreserven der Geldhäuser wird den Banken die Schaffung eines Puffers von bis zu 2,5 Prozent des Eigenkapitals zum Ausgleich zyklischer Schwankungen auferlegt.

Damit der Euro zur US-Währung bis auf 1,30 US-Dollar zulegt, wäre jedoch nach Aussage Mekelburgs vom UniCredit ein "euphorischer Stimmungswandel" notwendig. Die im Verlauf der Woche anstehenden Konjunkturdaten werden seiner Meinung nach aber einen solchen nicht auslösen. Vielmehr dürften sich Investoren mit neuen Positionierungen an den Währungsmärkten bedeckt halten, denn am Dienstag kommender Woche finde die nächste Sitzung der US-Notenbank statt.

Mekelburg prognostiziert daher für die kommenden Tage einen zwischen 1,2670 und 1,2920 US-Dollar pendelnden Euro. Kurseinfluss könnten in der kommenden Woche neben der Sitzung der Federal Reserve Bank auch Zahlen zu den US-Baubeginnen und Hausverkäufen im August nehmen.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen