Pfund bröckelt Euro über 1,30 Dollar
18.03.2009, 12:42 UhrDer Euro ist am Mittwochmittag etwas von seinem Tageshoch zurückgekommen. Mit 1,3035 US-Dollar notiert die Gemeinschaftswährung aber weiter knapp am Wochenhoch. "Das ist nur der volatile Handel rund um wichtige Marken", sagt ein Händler. Ein Ausbruch nach oben erfolge am Devisenmarkt selten ohne Gegenwehr. Mit 1,3066 Dollar in der Spitze hatte der Euro am Morgen das alte Wochenhoch zum Dollar knapp übersprungen. Zum Yen behauptet er indes seine Stärke.
Das britische Pfund bricht zum Dollar dagegen ein. Hintergrund sei der Anstieg der britischen Arbeitslosenquote auf ein neues Rekordhoch. Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenunterstützung stieg im Vergleich zum Vormonat um 138.400 Personen. Dies war die stärkste monatliche Zunahme seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1971.
Zum Euro sprang das Pfund dagegen auf über 0,94 EUR/GBP, nachdem die Bank of England erklärt hatte, es könne "noch Monate" dauern, bis die Maßnahmen zum Anleihe-Rückkauf Wirkung zeigen. Zudem erklärte die Notenbank, sollten sich die Maßnahmen als zu teuer erweisen, sei selbst eine Zinserhöhung denkbar. Das Pfund gab daraufhin kräftig nach.
Zum Yen sagte ein Marktteilnehmer bereits am Morgen: "Es sind vor allem die inflationstreibenden Maßnahmen der Notenbanken, die die anderen Währungen schwächen". So erreichte der Euro in Asien fast ein neues Dreimonats-Hoch, nachdem die Bank of Japan (BoJ) neue Rückkäufe von Staatsanleihen angekündigt hatte. Die BoJ erklärte, sie wolle ihre monatlichen Aufkäufe massiv erhöhen. Nach zuvor 1,4 Billionen JPY wollen sie nun Anleihen für 1,8 Billionen JPY zurückkaufen. Der Zinssatz wurde wie von nahezu allen Marktteilnehmern erwartet bei 0,1% belassen. "Dennoch zeigt der Euro hier echte Persistenz", ergänzte ein anderer Händler: "Hier gibt es kein Zurückweichen vom Hoch".
Viele Anleger warten nun auf das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank. Ab 19.15 Uhr MEZ findet dort die Pressekonferenz statt. Sollte die Notenbank wie von einigen Teilnehmern erwartet der Bank of England folgen und lang laufende Treasury-Papiere zurückkaufen, könnte das den Dollar weiter schwächen, heißt es am Markt. "Per Saldo läuft das alles auf das Aufblasen der Geldmengen und damit Inflationierung heraus", erklärt ein Händler. Solange die EZB nicht in dieses Konzert einstimme, werde dies den Euro weiter stützen.
Technische Analysten sehen die Gemeinschaftswährung nun in Richtung 1,3350 USD laufen. Allerdings sei der Widerstand um 1,3040 USD doch so stark, dass zunächst mit einem volatilen Handel rund um diese Marke gerechnet werden müsse.
Die Feinunze Gold ist im Londoner Vormittagsfixing mit 910,75 USD glatt festgestellt worden, nach einem Nachmittags-Fixing von 915,50 USD am Dienstag.
Quelle: ntv.de