Überraschend hohe Inflation Euro über 1,42 Dollar
31.03.2011, 13:30 Uhr
Heute gefragt.
(Foto: REUTERS)
Die Hoffnungen auf deutlich steigende Leitzinsen in Europa werden am Donnerstag von überraschend hohen Inflationsdaten angefeuert und treiben den Euro damit über die Marke von 1,42 Dollar. Allerdings könnte es ein kurzes Vergnügen werden, denn am späten Nachmittag warten die Ergebnisse des irischen Banken-Stresstests.
Überraschend hohe Inflationsdaten aus der Eurozone haben den Euro am Donnerstagvormittag kräftig anziehen lassen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,4212 US-Dollar, nachdem im asiatischen Handel noch Kurse unter 1,4150 US-Dollar aufgerufen wurden. Auch zum Yen, Pfund Sterling und Schweizer Franken hat der Euro aufgewertet.
Einen besonders deutlichen Schub hat der Euro-Kurs mit der Vorlage der Preisdaten der Eurozone bekommen. Demnach stiegen die Verbraucherpreise im März im Jahresvergleich um 2,6 Prozent. Damit erreichte die Inflationsrate das höchste Niveau seit Oktober 2008. "Einen solch starken Anstieg hatte man an den Märkten frühestens im April, Mai oder sogar erst im Juni erwartet", sagt Eugen Keller, Devisenstratege beim Frankfurter Bankhaus Metzler. Im Februar hatte die Teuerungsrate noch 2,4 Prozent betragen. Volkswirte hatten für März statt eines weiteren Anstiegs einen Rückgang der Rate auf 2,3 Prozent prognostiziert.
Mit dem starken Inflationsanstieg verfestige sich die Ansicht an den Währungsmärkten, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag nächster Woche den Leitzins erhöhen wird, fügt Keller hinzu. "Und das sorgt im Euro für Käufe." Aus technischer Sicht könne die Gemeinschaftswährung nun das Hoch vom November bei 1,4280 US-Dollar ins Visier nehmen.
Am Nachmittag stehen in den USA Zahlen zum Arbeitsmarkt, eine Stimmungsumfrage unter Einkäufern sowie Auftragszahlen der Industrie auf der Agenda. Gegen 17.30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht die Central Bank of Ireland die Ergebnisse der Stresstests im irischen Bankensektor. Beobachter rechnen damit, dass mehrere Geldhäuser des Landes nochmals Unterstützung im Milliarden-Euro-Volumen benötigen.
Quelle: ntv.de, DJ