Marktberichte

US-Rezessionsangst Euro und Dollar im Clinch

Der Euro bewegt sich weiter in einer engen Handelsspanne zum Dollar. Die Gemeinschaftswährung notierte gegen Mittag knapp über 1,47 Dollar. Thema in den Handelsräumen war unter anderem die Äußerung des Bostoner Fed-Präsidenten, wonach der US-Immobilienmarkt auf seinen schwersten Einbruch seit 50 Jahren zusteuere und die Gesamtwirtschaft weiter belasten werde. Auch die am Vorabend aufgekommenen Gerüchte um eine Insolvenz des US-Immobilienfinanzierers Countrywide Financial beschäftigten die Anleger weiter, obwohl das Unternehmen dementiert hatte.

"Der einzige Grund, warum der Dollar nicht weiter abgibt, ist, dass im Moment schon jede Menge Rezessionsangst, Pessimismus und Zinssenkungsfantasie eingepreist sind", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Neue Nachrichten müssten schon dramatisch schlecht sein, um diese Erwartungen noch zu überbieten." Händlern zufolge waren zudem viele Investoren noch nicht aus dem Weihnachtsurlaub wieder zurück.

Der Präsident der Notenbank (Fed) von Boston, Eric Rosengren, hatte am Vortag gesagt, die anhaltend rückläufigen Investitionen in Wohnimmobilien erhöhten das Risiko einer deutlichen Abschwächung der gesamten Konjunktur. Er verwies darauf, dass der Einbruch bei den Immobilienpreisen in einem relativ günstigen wirtschaftlichen Umfeld erfolgt sei. Sollte die Wirtschaft in diesem Jahr Schwächen zeigen, könnte sich der Preisverfall noch beschleunigen. Zur Stützung der Wirtschaft hat die US-Notenbank den Zielsatz für Tagesgeld im vergangenen Jahr bereits dreimal gesenkt. Zur Zeit kalkulieren die Märkte eine 70-prozentige Chance ein, dass die Fed Ende Januar den Leitzins in einem so genannten "großen Schritt" um 50 Basispunkte auf 3,75 Prozent senken wird.

Am Rentenmarkt stieg der richtungsweisende Bund-Future zur Wochenmitte um 32 Ticks auf 115 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe lag sieben Ticks im Plus bei 99 Stellen und rentierte mit 4,122 Prozent. Händler verwiesen auf die Verluste am Aktienmarkt. Anleger schichteten angesichts der US-Rezessionsängste in die vermeintlich sicheren Festverzinslichen um.

Quelle: ntv.de

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