Marktberichte

Gewinnmitnahmen Euro unter 1,26 Dollar

Der Euro tendiert gegenüber dem Dollar etwas leichter. Im Handel wird von Gewinnmitnahmen nach der jüngst gesehenen Aufwärtsbewegung der Gemeinschaftswährung berichtet.

(Foto: REUTERS)

Sorgen um die Effektivität der europäischen Banken-Stresstests und Gewinnmitnahmen haben den Euro zum Wochenauftakt wieder unter 1,26 Dollar gedrückt. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte bei 1,2570 Dollar nach 1,2635 Dollar im späten Freitagsgeschäft. "Die Anleger haben sich die jüngste Aufholjagd des Euro zunutze gemacht und Gewinne mitgenommen", sagte ein Händler. Der Euro war am Freitag auf ein Zwei-Monatshoch von 1,2722 Dollar gestiegen - auch, weil Investoren ein erneutes Abgleiten der USA in die Rezession fürchteten und Dollar verkauften.

Der Handel verlaufe ansonsten in ruhigen Bahnen, sagten Händler. Die Nachrichtenlage sei dünn. Für den weiteren Tagesverlauf stünden keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda.

Stresstest-Ergebnisse erwartet

Für Verunsicherung unter einigen Anlegern sorgte die anhaltende Diskussion über die Ausgestaltung der Banken-Stresstests, deren Ergebnisse am 23. Juli veröffentlicht werden sollen. "Letztlich wird nur ein echter Test, der alle möglichen Eventualitäten berücksichtigt, die Finanzmärkte überzeugen können", schrieben die Analysten der Commerzbank in einem Kommentar. Blieben die Ergebnisse dagegen zu vage, werde dies nur zu Spekulationen führen.

In der EU müssen sich 91 Banken daraufhin testen lassen, ob sie für bestimmte Belastungsszenarien mit genug Eigenkapital ausgestattet wären. Die Institute müssen der Veröffentlichung individueller Testergebnisse, die die EU-Staats- und Regierungschefs im Juni gefordert hatten, zustimmen. Auf einem Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel wurden am Montag erneut die Rahmenbedingungen Stress-Szenarien für die Tests diskutiert.

US-Berichtssaison beginnt

Zurückhaltend zeigten sich die Investoren am Devisenmarkt laut Händlern zudem wegen der anstehenden Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA sowie der beginnenden US-Bilanzsaison. "Die Investoren wollen wissen, wie es um die konjunkturellen Erholung tatsächlich bestellt ist", sagte ein Händler. In Deutschland steht am Dienstag das ZEW-Konjunkturbarometer im Fokus. Zuletzt hatte hierzulande die Schuldenkrise in Europa den Konjunkturoptimismus der Börsenprofis kräftig gedämpft.

Ins Rutschen geriet neben dem Euro auch das britische Pfund Sterling, nachdem jüngste Daten belegt haben, dass die Volkswirtschaft des Königreichs nach wie vor am Tropf des Staates hängt. Die britische Währung fiel zeitweise auf 1,4949 (Vortagesschluss: 1,5055) Dollar, den tiefsten Stand seit Anfang des Monats. Der Euro zog zum Pfund kurzzeitig an, fiel dann aber wieder auf 83,60 Pence und notierte damit leicht unter Vortagesschluss. Die konjunkturelle Erholung in Großbritannien stehe offenbar weiter auf wackeligen Füßen, sagte Volkswirtin Vicky Redwood von Capital Economics. Es bestünden Zweifel, ob die Wirtschaft den geplanten Sparkurs der Regierung verkraften könne.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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