Es geht abwärts Euro unter 1,33 Dollar
22.04.2010, 17:20 UhrDie Griechenland-Krise lastet weiter auf der Gemeinschaftswährung. "Die Märkte sind sehr nervös und die Umsätze sind sehr dünn", sagt ein Devisenexperte.
Für den Euro geht es bergab. Durch die Veröffentlichung neuer Zahlen zum griechischen Staatsdefizit verliert die Gemeinschaftswährung weiter an Boden und fällt unter die Marke von 1,33 Dollar, nachdem sie am Morgen noch um die Marke von 1,34 Dollar gependelt hatte.
Am späten Nachmittag erholte sich der Euro etwas und wurde zuletzt mit 1,3291 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,3339 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7497 Euro.
Einer Schätzung des europäischen Statistikamtes Eurostat zufolge lag die Neuverschuldung Griechenlands im Vorjahr bei 13,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Regierung in Athen war bisher von 12,7 Prozent ausgegangen.
Es seien keine vertrauensbildenden Maßnahmen, wenn scheibchenweise immer wieder schlechte Nachrichten kommen, meinte ein Händler. Die Analysten der Commerzbank gehen überdies davon aus, dass der Druck auf das Währungspaar Euro/Dollar bis zur Lösung der Griechenland-Krise Bestand haben wird.
"Am Markt wird zunehmend bezweifelt, dass Griechenland den Mai-Zahltag noch ohne Hilfe von EU und IWF schafft", so ein Händler. Am Mittwoch haben die Verhandlungen von EU und IWF mit der griechischen Regierung über weitere Sparmaßnahmen des hoch verschuldeten und um die Refinanzierung seiner Verbindlichkeiten ringenden Landes begonnen.
Gute Konjunkturdaten aus Deutschland und Europa, die am Vormittag veröffentlicht wurden, traten angesichts des akuten Themas Griechenland in den Hintergrund.
Am Mittag dürfte sich der Blick wieder über den Atlantik richten. In den USA werden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Erzeugerpreise für März veröffentlicht. Aus technischer Sicht sehen Analysten die nächste Unterstützung für den Euro auf dem Weg nach unten bei 1,3267 Dollar. Einen Widerstand machen sie bei 1,3450 Dollar aus.
Auf und ab geht es für das Pfund Sterling. Die britische Währung profitiert zum einen von den guten Arbeitsmarktdaten, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Händlern zufolge machen die guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt Hoffnung auf positive BIP-Zahlen. Andererseits lassen schlechter als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsumsätze vom Vormittag die Anleger zwischenzeitlich skeptisch werden.
Quelle: ntv.de, DJ