Marktberichte

Investoren ziehen Bestände glatt Euro unter 1,44 Dollar

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(Foto: REUTERS)

Im Verlauf notierte der Euro bei 1,4360 Dollar und verlor damit zur US-Währung 1,2 Prozent an Wert. Zum Pfund Sterling legt die Gemeinschaftswährung hingegen zu. "Anlass der Schwäche ist die Herabstufung griechischer Staatsanleihen durch S&P", sagt Devisen-Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Als Ursache sieht er jedoch die Konjunktureinschätzung der US-Notenbank.

Denn nachdem bereits Fitch die Kreditwürdigkeit Griechenlands gesenkt habe, komme der Schritt von S&P nicht überraschend. Daher hätten auch die Credit Default Swaps auf die Schuldtitel nicht reagiert. "Die Federal Reserve hat aber mit ihren Anmerkungen zum Arbeitsmarkt klar gemacht, dass sie weiter zu ihren alten Regeln steht und mit ihrer quantitativen Lockerungspolitik lediglich auf außergewöhnliche Maßnahmen reagiert hat", so Leuchtmann.

Devisenmarktakteure, die darauf gesetzt hätten, dass die Währungshüter um Chairman Ben Bernanke hohe Inflationsraten und einen längerfristig schwachen Greenback akzeptieren würden, hätten sich damit eines Besseren belehren lassen müssen. "Dafür spricht auch, dass der Dollar nach den Aussagen gegen alle anderen bedeutenden Währungen gestiegen ist."

Dünnes Geschäft zum Jahresende

Ein Devisenhändler begründet die heftigen Wechselkursschwankungen hingegen in erster Linie mit den anhaltend dünnen Umsätzen. "Gegen die Zinserklärung spricht, dass sich an den Anleihemärkten so gut wie nichts getan hat."

Neue Impulse dürften dem Währungsgeschäft die für den Tagesverlauf angekündigten Konjunkturdaten geben. Für Bewegung beim Pfund Sterling sollte die Veröffentlichung der britischen Einzelhandelsumsätze im November sorgen. Aus den USA werden der von der Federal Reserve Bank of Philadelphia berechnete Aktivitätsindex für das Verarbeitende Gewerbe der Region im Dezember sowie der Index der Frühindikatoren für November erwartet. Darüber hinaus stehen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auf dem Programm.

Charttechnisch ist der Euro zum Dollar nun im Bereich von 1,4325 US-Dollar unterstützt, Widerstand findet sich auf dem Niveau von 1,45 US-Dollar.

Unterdessen gibt das Pfund Sterling belastet von enttäuschenden Daten zum Privaten Verbrauch in Großbritannien zur Gemeinschaftswährung und zum Greenback nach. Im November sind die Einzelhandelsumsätze auf den Inseln überraschend um 0,3 Prozent binnen Monatsfrist gesunken. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Angesichts des faktisch nicht mehr vorhandenen britischen Verarbeitenden Gewerbes ist die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs stark auf die Konsumlust der Bürger angewiesen.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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