Marktberichte

Devisenmärkte blicken nach Dubai Euro unter 1,50 Dollar

Der Dollar gewinnt an Kraft

Der Dollar gewinnt an Kraft

(Foto: REUTERS)

Sehr schwach ist der Euro aus dem europäisch dominierten Handel gegangen. Die Gemeinschaftswährung fiel im späten Geschäft sogar auf 1,4995 US-Dollar und damit unter die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Dollar.

"Die schwachen Aktienmärkte haben den Dollar als Reservewährung gestützt und damit den Euro belastet", sagte Devisenexperte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Die Aktien wiederum gerieten unter Druck, nachdem Zahlungsschwierigkeiten des Golf-Staats Dubai bekannt wurden. Dessen Investmentgesellschaft "Dubai World" hatte seine Gläubiger wegen Finanzproblemen um einen Zahlungsaufschub gebeten. Hintergrund ist der Niedergang des heimischen Immobiliensektors - eine Folge der internationalen Finanzkrise.

Händler sprachen von einer Auflösung von Carry-Trades, die Druck auf den Euro ausübt. Das sind Geschäfte, bei denen Anleger sich im niedrig verzinsten Dollar verschulden, um die Mittel dann in höher verzinsten Währungen wie den Euro anzulegen. Das verschärfte Risikobewusstsein an den globalen Aktien- und Rohstoffmärkten nach den Kreditproblemen von Dubai sorge für eine Rückführung von Dollar-Krediten, hieß es. Dies stütze die US-Währung.

Auch der zweitweise extreme Anstieg des japanischen Yen zum US-Dollar wurde gebremst. Noch am Morgen war die japanische Landeswährung zum Greenback auf den höchsten Stand seit 14 Jahren gesprungen. Devisenanalysten hatten diese Stärke des Yen mit der immer größeren Bedeutung des Dollar für die Refinanzierung von Carry Trades erklärt. "Damit löst der Greenback mehr und mehr die klassische Refinanzierungswährung Yen ab, was den zuvor latenten Druck auf die japanische Landeswährung deutlich abschwächt", so ein Analyst noch am Morgen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,5071 (Mittwoch: 1,5083) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6635 (0,6630) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91100 (0,90310) britische Pfund, 130,70 (132,10) japanische Yen und 1,5098 (1,5095) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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