Marktberichte

Anleger drängen in Anleihen Euro unter Druck

Neue Ängste vor einer Ausweitung der Hypothekenkrise und sogar das Schreckenszenario einer Rezession in den USA haben am Mittwoch viele Anleger in die als sicher geltenden Staatsanleihen gedrängt. Der für den europäischen Rentenmarkt richtungweisende Bund-Future stieg im frühen Geschäft um bis zu 30 Ticks auf 114,20 Punkte. Die Rendite der dem Bund-Future zugrunde liegenden Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit fiel entsprechend zeitweise unter 4,2 Prozent.

Auslöser für die Gewinne am Rentenmarkt waren fallende Notierungen an den Börsen in den USA und Fernost sowie ein Anstieg der US-Rentenfutures nach der Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank (Fed). Darin stellten die Währungshüter fest, dass der Rückgang der Häuserpreise und die strengeren Bedingungen bei der Kreditvergabe durch die Banken die Verbraucherausgaben belasten könnten. Sollte sich die Lage verschlechtern, werde eine Reaktion der Zentralbank nötig.

Analyst Thomas Amend von HSBC Trinkaus & Burckhardt sagte, die jüngsten Aussagen der Fed hätten für neue Spekulationen auf eine Lockerung der Geldpolitik beim nächsten Zinsentscheid Mitte September gesorgt. Allerdings gibt es auch andere Einschätzungen: "Die aktuellen Stimmungsindikatoren sind Grund zu der Hoffnung, dass es nicht zu einem konjunkturellen Einbruch kommt. Vor diesem Hintergrund sehen wir keine Zinssenkung der Fed im September und damit erhebliches Enttäuschungspotenzial bei den weit gediehenen Zinssenkungserwartungen", sagte Helaba-Konjunkturexperte Ralf Umlauf.

Am Devisenmarkt fiel der Euro unter die Marke von 1,36 US-Dollar. Frankfurter Händler zahlten am späten Mittwochvormittag für die Gemeinschaftswährung 1,3590 nach 1,3601 US-Dollar im späten US-Geschäft. Der Euro leidet nach wie vor unter Überkreuzeffekten aus dem Währungspaar Yen/Dollar. Die asiatische Leitwährung hatte in den vergangenen Tagen von der Auflösung von Zinsdifferenzgeschäften zu ihren Lasten, so genannten Carry Trades, profitiert und war zu anderen Währungen nach oben geschnellt. Am Mittwoch setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein und drückten den Yen wieder etwas nach unten.

Quelle: ntv.de

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