Marktberichte

Starke US-Daten Euro unter Druck

Überraschend starke US-Konjunkturdaten haben den Euro am Donnerstag unter die Marke von 1,36 US-Dollar gedrückt. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag in einem zähen Handel bei 1,3556 US-Dollar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor Bekanntgabe der US-Daten auf 1,3613 (Vortag 1,3588) US-Dollar festgelegt. "Die positiven US-Wirtschaftsdaten helfen dem US-Dollar. Viele Anleger nehmen nach der Kursrally beim Euro Gewinne mit", sagte ein Händler. Sowohl der ISM-Index des Dienstleistungssektors, die Produktivität der US-Wirtschaft im ersten Quartal wie auch die wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt fielen besser als erwartet aus.

Händler sprachen im Vorfeld des für Freitag erwarteten Berichts zum US-Arbeitsmarkt im April von einem über weite Strecken schleppenden Geschäft. "Viele Anleger halten ihr Pulver vor dem US-Arbeitsmarktbericht trocken", sagte ein Händler. Die am Donnerstag veröffentlichten Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe waren in der Woche zum 28. April mit 305.000 weniger stark gestiegen als von Analysten befürchtet.

Von der Lage am US-Arbeitsmarkt erhoffen sich die Börsianer Rückschluss über die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Sollte sich die Lage am US-Arbeitsmarkt verschlechtert haben, dürfte dies Spekulationen über eine Zinssenkung der Fed zur Ankurbelung der Wirtschaft neue Nahrung geben. Der Euro dürfte sich dann wieder auf Rekordkurs begeben. Die Gemeinschaftswährung hatte erst am Freitag zur US-Währung bei 1,3682 US-Dollar ein Rekordhoch erklommen.

Zum japanischen Yen befindet sich der Euro weiterhin auf Höhenflug. Mit 163,61 Yen markierte die Gemeinschaftswährung am Donnerstag ein neues Allzeithoch. Börsianer begründeten die Yen-Schwäche mit Carry-Trades, bei denen Anleger den Zinsunterschied zwischen dem Yen und Währungen aus Hochzinsgebieten ausnutzen.

An den europäischen Rentenmärkten hielten sich die Anleger mit größeren Aufträgen weitgehend zurück. "Alles wartet auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, der sicherlich die Richtung an den Märkten für die kommenden Tage bestimmen wird", sagte ein Händler. Der Bund-Future notierte nach einer Berg-und Talfahrt am Nachmittag zwölf Ticks im Minus bei 113,54 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe fiel um 17 Ticks auf 96,27 Stellen und rentierte bei 4,224 Prozent. Die von der Bundesbank berechnete Umlaufrendite stieg auf 4,25 (Vortag 4,23) Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,07 Prozent auf 115,2455 Punkte nach.

Quelle: ntv.de

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