Steinbrück belastet Euro unter Druck
27.03.2009, 16:40 UhrÄußerungen von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zur Währungsstabilität haben Börsianern zufolge den Euro am Freitag unter Verkaufsdruck gesetzt. Er kostete mit 1,33 Dollar rund zwei US-Cent weniger als zum New Yorker Vortagesschluss. Damit gab die Gemeinschaftswährung außerdem einen Großteil ihrer Gewinne der vergangenen zehn Tage wieder ab. "Der Euro leidet unter den Kommentaren des deutschen Finanzministers, der gewarnt hatte, dass die Währung in Gefahr sei, wenn Staaten den Stabilitätspakt nicht ernst nähmen", sagte Devisenstratege Geoffrey Yu von UBS in London.
Frankfurter Börsianer begründeten die Euro-Schwäche vor allem mit Spekulationen um Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Stützung der Konjunktur. "Die Leute fragen sich, was die EZB neben der allgemein erwarteten Zinssenkung noch ankündigen und welchen Umfang es haben wird", sagte ein Börsianer in Frankfurt. Im Gespräch sei unter anderem der Ankauf von Unternehmensanleihen.
Die EZB ermittelte den Referenzkurs mit 1,3295 (1,3607) Dollar. Im Referenzkursverfahren EuroFX wurde der Kurs des Euro mit 1,3311 (Donnerstag 1,3607) Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt legte der Bund-Future 48 Ticks auf 123,56 Punkte zu. Grund hierfür sei unter anderem, dass viele Anleger vor dem G20-Gipfel ihr Kapital von Anleihen kleinerer Staaten in die als sicherer geltenden Bundespapiere umschichteten, sagte Bondstratege Peter Chatwell von der Investmentbank Calyon. Auf dem Treffen wollen die Staats- und Regierungschefs der führenden 20 Industrienationen über weitere Schritte gegen die Weltwirtschaftskrise beraten.
Die dem Bund-Future zugrunde liegende zehnjährige Bundesanleihe notierte 47 Ticks höher bei 105,540 Punkten und rentierte bei 3,082 Prozent. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 2,93 (Donnerstag: 3,02) Prozent.
Quelle: ntv.de