Gewinne zurückgeholt Euro pendelt sich über 1,33 ein
14.06.2013, 08:49 Uhr
Währung mit weltweiter Geltung: Diese Dollarscheine werden von einem Straßenhändler in Somalia gezählt.
(Foto: REUTERS)
Der Euro tendiert etwas schwächer, in der Wochenbilanz steuert er aber auf deutliche Gewinne zu. Damit behaupte er sich in einem nervösen Umfeld erstaunlich gut, sagen Devisenexperten.
Der Euro hält sich in Reichweite seines Vier-Monats-Hochs. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt um 1,3322 Dollar, nachdem sie am Vortag bis auf 1,3390 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem 20. Februar gestiegen war.
Die Analysten der Commerzbank wiesen in einer Studie darauf hin, dass sich der Euro in einem aktuell sehr nervösen Marktumfeld erstaunlich gut behaupte. Dies zeige, dass die Gemeinschaftswährung inzwischen nicht mehr ganz so stark als Risikowährung wahrgenommen werde.
Der japanische Yen gab leicht nach. Der Dollar war zu 94,82 (spätes Vortagesgeschäft: 95,36) Yen zu haben. Angesichts der Erholung an den Aktienmärkten griff Händlern zufolge ein seit Monaten bewährtes Muster von Japan-Investoren: Einhergehend mit Aktienkäufen verkauften sie den Yen.
Marktbeobachter tun sich schwer, die aktuelle Schwächephase des Dollar zu erklären. Seit Ende Mai hat die US-Währung zu wichtigen Währungen, so auch zum Euro, spürbar nachgegeben. Das passt nicht zu der Erwartung, wonach die amerikanische Notenbank Fed ihre Anleihekäufe in absehbarer Zeit reduzieren dürfte. Zugleich ist auch eine abermalige Zinssenkung der EZB unwahrscheinlicher geworden, was den Euro stützt.
Bundestag winkt Lettland durch
In Europa kommt unterdessen der Aufnahmeprozess eines weiteren Mitgliedsstaates in die weltweit größte und stärkste Währungsgemeinschaft voran: Der Deutsche Bundestag befürwortet die geplante Einführung des Euro in Lettland. Das Berliner Parlament beschloss am Vorabend ohne Gegenstimmen eine entsprechende Erklärung.
Darin heißt es, Lettland habe sich binnen fünf Jahren mit großer Disziplin von einem fast zahlungsunfähigen Staat zu einem wirtschaftlich stabilen EU-Mitglied entwickelt. Vor einer Woche hatten bereits die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) grünes Licht für einen lettischen Beitritt zur Eurozone gegeben. Die endgültige Entscheidung treffen die EU-Finanzminister Anfang Juli.
Auf dem Kalender der Konjunkturdaten stehen vor dem Wochenende eine Reihe weiterer Signale an: Am Nachmittag werden ab 14.30 Uhr Leistungsbilanzdaten aus den USA sowie Angaben zur Industrieproduktion, zur Kapazitätsauslastung im Mai und der Michigan-Index zum US-Konsumklima im Juni erwartet.
Quelle: ntv.de, ddi/mmo/dpa/rts