Marktberichte

Nach kurzer Bedenkzeit Euro weicht zurück

Die Einlassungen der US-Notenbank zur Lage der US-Wirtschaft und zur Geschwindigkeit des Aufschwungs schlagen an den Devisenmärkten hohe Wellen. Nach einem kurzen Anstieg am Vorabend suchen die Euro-Anleger nun nach Sicherheit.

Der Dollar im neuen Design: Die neuen 100-Dollarscheine werden ab Februar 2011 ausgegeben.

Der Dollar im neuen Design: Die neuen 100-Dollarscheine werden ab Februar 2011 ausgegeben.

(Foto: REUTERS)

Der Euro hat nach der Ankündigung weiterer Konjunkturmaßnahmen der US-Notenbank federal Reserve (Fed) deutlich nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung fiel am Vormittag in der Spitze um mehr als ein Prozent auf 1,3032 Dollar. "Die Anleger scheuen wegen der von der Notenbank in den Vordergrund gestellten konjunkturellen Unsicherheiten das Risiko", erläuterte ein Händler die Kehrtwende. Am Vorabend hatte der Euro in Reaktion auf die Aussagen zur Konjunkturschwäche im Dollar-Raum noch zugelegt.

Die Notenbank demonstriere mit ihrer Entscheidung vor allem, dass sich die wirtschaftliche Erholung verlangsamt habe und auch in der näheren Zukunft nur mit bescheidenem Tempo vorankommen werde. Die Maßnahmen seien aber eigentlich keine allzu große Überraschung gewesen, fasste Analyst Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus die Lage zusammen. "Wer mehr erwartet hat, der hat eigentlich zuviel erwartet."

Die Fed hatte nach einer Sitzung ihres Offenmarktausschusses am Vorabend angekündigt, den Umfang der bisherigen Unterstützung nicht wie geplant zurückzufahren. Kritiker sprachen von einem "Exit aus dem Exit", also einen Abschied von den bisherigen Plänen, die Notfallpolitik nach der großen Wirtschaftskrise schrittweise zu beenden. Die Fed will nun den Angaben zufolge jene Mittel, die mit der Fälligkeit bereits gekaufter Wertpapiere frei werden, reinvestieren und damit neue Staatsanleihen erwerben.

Die Risikoscheu der Anleger zeigte sich auch an anderer Stelle: Der Bund-Future reagierte auf die Ankündigungen aus Washington mit einem Kurssprung. Der Kontrakt stieg im frühen europäischen Handel um 63 Ticks auf ein Rekordhoch von 130,61 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 2,477 Prozent und damit so niedrig wie noch nie. Im Verlauf grenzte der Bund-Future seine Gewinne etwas ein und lag 58 Ticks höher bei 130,53 Zählern.

Quelle: ntv.de, rts

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