Marktberichte

Dollar schwächelt Euro wird stärker

Der Euro wertet zum Dollar stark auf und steigt auf den höchsten Stand seit Anfang Mai. Überraschend robuste Konjunkturdaten aus den USA schüren die Risikoneigung von Investoren – dass lässt die die Gemeinschaftswährung nicht nur zum Dollar, sondern auch zum Yen anziehen.

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(Foto: M. Großmann / pixelio.de)

Positiv aufgenommene Konjunkturdaten haben den Euro deutlich über 1,31 Dollar geschoben, die Gemeinschaftswährung nähert sich der Marke von 1,32 Dollar. Zum Greenback handelte der Euro im Tageshoch bei 1,3191 Dollar, fiel dann allerdings etwas zurück. Am Abend wurde der Euro mit 1,3185 Dollar bezahlt. "Das Bild einer robusten Verfassung der Weltwirtschaft stabilisiert sich, und das sind immer gute Nachrichten für den Euro", sagte ein Devisenhändler.

In den USA war der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Juli besser ausgefallen als erwartet, auch die Bauausgaben überraschten positiv. In der Euro-Zone sorgte im Juli vor allem das Wachstum der deutschen Industrie für einen überraschend starken Anstieg des Einkaufsmanager-Index.

Die Stimmung in der Euro-Zone sei gut, das gebe dem Euro auch weiter Luft nach oben, sagte ein Händler. Postbank-Analyst Thilo Heidrich warnte allerdings, dass sich die Erholung in den nächsten Monaten aufgrund der in vielen Ländern auslaufenden Konjunkturhilfen wieder etwas abkühlen könnte.

US-Daten bewegen die Kurse

"Am Morgen zeigte sich der Euro/Dollar noch unentschlossen nach der Konsolidierung vom Donnerstag und Freitag", sagte Ralf Elmer von der LBBW. Am frühen Nachmittag sei der Euro aber über den Widerstand bei 1,31 Dollar ausgebrochen und habe die Kursgewinne sukzessive ausgebaut. "Da wurden auch Stop-Loss-Kurse gerissen", berichtet der Devisenstratege. Mit Stop-Loss-Kursen grenzen Anleger mögliche Kursverluste in einem Währungspaar ein. Elmer rechnet jedoch damit, dass die Aufwärtsbewegung des Euro bei Kursen um 1,3170 bis 1,3200 Dollar zunächst zum Halten kommt.

Am Nachmittag überraschte eine Reihe von Konjunkturdaten aus den USA positiv und verlieh dem Euro mit der dadurch steigenden Risikobereitschaft Rückenwind. So stieg der Dow Jones Economic Sentiment Indicator im Juli auf 42,3 zu von 40,3 im Juni. Auch der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hat im Juli mit 55,5 die Konsensprognose von 54,7 übertroffen. Daraufhin bauten die Aktienmärkte in Europa und den USA die Kursgewinne aus, während die Notierungen an den Rentenmärkten nachgaben.

Die Beschäftigungskomponente des ISM-Index ist im Juli auf 58,6 gestiegen von 57,8 im Juni. "Mit Blick auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht ist der Anstieg der Beschäftigungskomponente positiv zu werten", kommentierte Viola Stork von der Helaba. Am Freitag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium den offiziellen Beschäftigungsbericht für den Monat Juli.

Zudem sind die Bauausgaben in den USA im Juni im Vergleich zum Mai um 0,1 Prozent gestiegen, während die Konsensprognose auf einen Rückgang von 0,7 Prozent  lautete. Allerdings wurden die vorläufigen Zahlen für den Mai stark nach unten revidiert.

Pfund gewinnt an Kraft

Kursgewinne am britischen Aktienmarkt und optimistisch stimmende Konjunkturdaten verhalfen dem Pfund Sterling gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit fünfeinhalb Monaten. Die britische Währung kletterte zeitweise auf 1,5812 Dollar von 1,5725 Dollar im späten Freitagsgeschäft. Auch der Euro gab zum Pfund nach und fiel auf ein Tagestief von 82,64 Pence nach 83,06 Pence am Freitagabend.

Händlern zufolge hatten zuletzt vor allem besser als erwartet ausgefallene britische Konjunkturdaten der Währung neuen Schub gegeben. "Das Pfund scheint auch wieder von dem größerem Risikoappetit der Anleger zu profitieren", sagte ein Währungsstratege. Der britische Leitindex legte bis zum Vormittag gut zwei Prozent zu.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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