Marktberichte

Jackson Hole statt Ifo Euro zeigt sich fest

Der Euro trotzt den unbefriedigenden Konjunkturdaten. Ifo-Index und Japans Herabstufung können der Gemeinschaftswährung nichts anhaben. Die Devisenhändler sind mit ihren Gedanken beim anstehenden Fed-Treffen in Jackson Hole.

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(Foto: dpa)

Der Euro hat zum US-Dollar am Mittwoch etwas an Boden gewonnen. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag bei 1,4450 Dollar. Am Vormittag hatte sie noch unter der 1,44-Dollar-Marke gelegen.

Der schwächer als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex hat damit keine stärker negative Wirkung entfaltet. Dieser ist im August auf 108,7 Punkte gefallen, nachdem er im Vormonat bei 112,9 Punkten gelegen hatte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 111,0 erwartet, wohingegen Flüsterschätzungen am Markt noch niedrigere Stände herumgereicht hatten.

Damit liegt das Stimmungsbarometer zwar immer noch auf einem hohem Niveau, der sechste Rückgang bei der Erwartungskomponente in Folge lasse aber für das zweite Halbjahr 2011 eine Abschwächung des Wachstumsmomentums im Vergleich zum Zeitraum von Januar bis Juni befürchten, meint ein Volkswirt. Von einer Rezession gehen Experten bislang aber nicht aus.

Wie die ausgebliebene negative Reaktion am Aktienmarkt zeige, werde bisher nur von einer Abschwächung der Konjunktur ausgegangen. Zudem habe am Vortag der unter den bereits niedrigen Erwartungen ausgefallene ZEW-Index der Konjunkturerwartungen bereits auf einen schwachen Ifo-Index hingedeutet. "Auch wenn der Rückgang des Ifo-Index stärker ausfiel als im Vorfeld erwartet wurde, liefert er keinen Grund für Panik", meint Thilo Heidrich von der Postbank.

Kaum Reaktion auf Japans Herabstufung

Der Euro wird vor allem von dem mit Spannung erwarteten Treffen prominenter Notenbanker in Jackson Hole/Wyoming gestützt, das am Donnerstag startet. Viele Marktteilnehmer erwarten, dass US-Notenbankchef Bernanke bei dieser Gelegenheit eine dritte Runde quantitativer Lockerungen ankündigen wird. Daher dürfte es nicht ratsam sein, 'short' im Euro in dieses Ereignis zu gehen", sagt ein Devisenhändler.

Unterdessen reagiert der Yen kaum auf die Herabstufung der Bonität Japans durch Moody's, nachdem die Ratingagentur bereits im Mai angekündigt hatte, die Kreditwürdigkeit des Landes auf eine Senkung zu überprüfen. Der Wettbewerber Standard & Poor's machte bereits im Januar "Nägel mit Köpfen" und verringerte das Rating Japans auf "AA-". "Das kommt also nicht sonderlich überraschend", so der Marktteilnehmer.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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